Schweige-Labyrinth im Hamburger Michel am Karsamstag
24. März 2016
Der Hamburger Michel wird am Karsonnabend (26. März) vor Ostern zur Schweigekirche. Es gibt keine Orgelmusik und keine Andacht - dafür wird im Altarraum ein Labyrinth errichtet.
Besucher können das Labyrinth ab 10 Uhr schweigend betreten und an Schildern mit besinnlichen Texten Zwischenstopps einlegen.
In sich hinein horchen
Das Labyrinth besteht aus Seilen. 40 Meter werden auf dem Boden des Altarraums gelegt. Die Texte sollen dazu einladen, sich Gedanken zu machen über den Lebens- und Glaubensweg, sagt Michel-Diakon Simon Albrecht. Ruhe im christlichen Sinn bedeute auch immer Empfangen. Man horche in sich hinein und höre Dinge, die man sonst nicht hört.
Bereits im vergangenen Jahr hatte der Michel zum Schweige-Labyrinth eingeladen. Die Resonanz war enorm: Fast 1.000 Menschen kamen. "Es war ungewöhnlich, den Michel so ruhig zu erleben", erinnert sich Albrecht. Das Grundrauschen in der Kirche fehlte völlig.
Vollige Ruhe erwünscht - Flüstern nur im Notfall
Damit die Besucher wirklich kein Wort verlieren, werden Hinweisschilder angebracht. Schon am Eingang werden die Menschen eigens auf den besonderen Tag hingewiesen. Erwünscht ist übrigens eine völlige Ruhe: Auch Flüstern soll man nur im Notfall.
Ende der Ruhe um 20 Uhr - Konzert zur Osternacht mit allen Orgeln
Abgebaut wird das Labyrinth ab 18 Uhr. Dann wird es im Michel auch wieder lauter. Spätestens um 20 Uhr ist es mit der Ruhe endgültig vorbei: Für ein Konzert zur Osternacht mit Werken von Johann Sebastian Bach werden alle Orgeln erklingen..