Hilfe im Mittelmeer

Sea-Eye 4 ist zum Rettungseinsatz aufgebrochen

Die Sea-Eye 4 ist im Einsatz, um Ertrinkende zu retten. Am Wochenende brach das Schiff zu seiner Mission auf. Zuvor war es monatelang von Ehrenamtlichen umgerüstet worden.
Die Sea-Eye 4 ist im Einsatz, um Ertrinkende zu retten. Am Wochenende brach das Schiff zu seiner Mission auf. Zuvor war es monatelang von Ehrenamtlichen umgerüstet worden. © Philipp Reiss, epd

11. Mai 2021

Das neue Rettungsschiff "Sea-Eye 4" ist im Einsatz, um schiffbrüchige Flüchtlinge im Mittelmeer zu retten. Das Schiff brach am Wochenende vom spanischen Hafen in Burriana auf. Unterstützt wird die Mission vom Bündnis United4Rescue, in dem sich auch die christlichen Kirchen engagieren.

Betrieben wird das Schiff von der Regensburger Hilfsorganisation Sea-Eye. Finanzielle Unterstützung erhält es unter anderem von United4Rescue. Das Bündnis steuerte zuletzt 423.000 Euro bei, um die Erweiterung der zivilen Seenotrettung möglich zu machen.

Umbau durch Ehrenamtliche 

Zuvor hatte United4Rescue bereits maßgeblich den Kauf des Schiffes finanziert. Das ehemalige Offshore-Versorgungsschiff war sechs Monate lang in Rostock von rund 250 ehrenamtlichen Helfern umgebaut worden. Die "Sea-Eye 4" ist bereits das zweite Bündnisschiff von United4Rescue.

Ein weitere Unterstützer der jetzigen Mission ist die Hilfsorganisation German Doctors, deren Arzt Stefan Mees mit an Bord ist, um die Geretteten medizinisch zu versorgen. 

Hohes Risiko zu ertrinken

Mehr als 600 Menschen seien in den vergangenen vier Monaten an Europas Außengrenze ertrunken, erläuterte Sea-Eye-Vorsitzender Gorden Isler. Italienische Wissenschaftler hätten errechnet, dass das Risiko, auf See zu sterben, wieder deutlich gestiegen sei. "Wir brauchen endlich sichere Fluchtrouten", sagte Isler weiter.

Das Bootsunglück Ende April und die Rettungen der "Sea-Watch 4" und der "Ocean Viking" in den vergangenen Wochen zeigten, dass die zivile Seenotrettung im Mittelmeer unverzichtbar sei, ergänzte Michael Schwickart, Vorstandsmitglied von United4Rescue. 

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