Sieben Wochen für ein bewussteres Leben!
28. Februar 2017
Am Aschermittwoch beginnt die Passions- und Fastenzeit. Bis Ostern lädt sie zu einem bewussteren Blick auf das Leben ein. Viele bundesweite und regionale Aktionen begleiten diesen Zeitraum und geben Anregungen und Hilfestellungen.
„Am Aschermittwoch ist alles vorbei“, so ein Karnevalslied von Jupp Schmitz und Hans Jonen aus dem Jahr 1953. Nicht nur für das Ende der Faschingszeit stimmt das, sondern auch für die kirchliche Freundenzeit nach der Geburt des Christkinds am Heiligen Abend. Beginnend mit dem Aschermittwoch, bereiten sich die evangelischen und katholischen Christen auf den Leidensweg Jesu bis zu seinem Tot vor, an den am Karfreitag erinnert wird.
Die sieben Wochen der Passionszeit nutzen viele Menschen zur Besinnung und inneren Einkehr. Sie beschäftigen sich mit Grundfragen ihres eigenen Lebens und wollen die Möglichkeit nutzen, aus einer anderen Perspektive auf sich selbst zu blicken. Dazu gehört für viele auch, ihren Lebensstil zu überdenken und durch Verzicht oder bewussteren Konsum zu verbessern.
So zahlreich die Möglichkeiten sind, die Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostern für sich selbst zu nutzen, gibt die evangelische und katholische Kirche verschiedene Angebote, sich einem Thema in der Fastenzeit zu widmen.
„Augenblick mal! - 7 Wochen Ohne Sofort“
„Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde“, heißt es bei Prediger Salomo in der Bibel. Im Alltag scheint vieles jedoch nicht warten zu können: E-Mails werden unterwegs gelesen und beantwortet, in den sozialen Medien wird um Aufmerksamkeit gebuhlt. Eine Entschleunigungs-Kur bietet da die evangelische Kirche in Deutschland mit ihrer bundesweiten Fastenaktion „7 Wochen Ohne” an: „Augenblick mal! Sieben Wochen ohne Sofort” lautet das diesjährige Motto.
Mit wöchentlichen Impulsen soll den Fastenden ins Gedächtnis gerufen werden, für was und wen wir uns öfter mal Zeit nehmen sollten, auch wenn es schwer fällt. Darin eingeschlossen ist Zeit für schwierige Entscheidungen, für Vergebung oder für ein Innehalten in Krisenzeiten, um den Dingen und sich selbst eine zweite Chance zu geben. Eine besondere Bedeutung kommt dabei dem siebten Tag der Woche zu, den Gott segnete, indem er ruhte. Mal nicht funktionieren, sondern einfach nur sein – das wünschen sich die Initiatoren für alle Teilnehmenden.
„Wir leben in einer aufgeregten, hektischen Welt, in der sogar Präsidenten ihre Meinung blitzartig in die Welt entlassen”, sagte die Vorsitzende im Kuratorium der Fastenaktion, Münchens Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler, vor dem Start der diesjährigen Aktion. Das gesamte Interview finden Sie <link https: www.nordkirche.de nachrichten detail regionalbischoefin-breit-kessler-fasten-ist-ein-rendezvous-mit-der-freiheit.html _blank link-extern>hier.
Fastengottesdienst von „Andere Zeiten” im Hamburger Marien-Dom
Der ökumenische Verein „Andere Zeiten” startet die diesjährige Fastenzeit mit einem Gottesdienst im Hamburger St. Marien-Dom (1. März, 20 Uhr). Die Feier steht unter dem Motto „Festmachen”. Im Anschluss lädt das Team zu einer gemeinsamen Wegzehrung in den benachbarten Pfarrsaal ein.
Im vergangenen Jahr besuchten knapp 400 Menschen den ökumenischen Gottesdienst. In der Passionszeit bietet „Andere Zeiten” die wöchentliche Briefaktion „7 Wochen anders leben” und den „Fasten-Wegweiser” mit täglichen Impulsen an.
Vierteiliger Yoga-Kurs zur Fastenzeit
Erstmals gibt es zur Fastenzeit auch einen vierteiligen Yoga-Kurs. „Fasten und Yoga - beide Praktiken zielen darauf ab, sich selbst achtsamer wahrzunehmen, die feine Wechselwirkung zwischen Körper und Geist zu erkennen und mögliche Blockaden aufzulösen”, sagt die zertifizierte Yoga-Lehrerin Silke Theune, unter deren Anleitung die Kurse stehen werden. „Andere Zeiten”-Chefredakteur Frank Hofmann will dabei inhaltlich auf das Thema „Der Körper in biblischer Sicht” eingehen.