So weit Himmel und Erde ist
01. September 2017
Unter diesem Motto haben viele christliche Gemeinden den "Tag der Schöpfung" am Freitag gefeiert. "Die Kirchen haben eine gemeinsame Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung, die vielerorts bedroht ist", sagte der Schleswiger Bischof Gothart Magaard bei der zentralen Feier im Lübecker Dom. "Gott ist der Ursprung des Lebens."
Dadurch seien Natur, Tiere und Menschen miteinander verbunden. "Das bedeutet auch, dass diese Welt eine Zukunft hat", so der Bischof. Der Psalm 148,13 inspirierte das Motto zum Tag: „Die sollen loben den Namen des Herrn; denn sein Name allein ist hoch, seine Herrlichkeit reicht, so weit Himmel und Erde ist.“
Heute schon an morgen denken
Der katholische Speyrer Bischof Karl-Heinz Wiesemann rief dazu auf, sich durch diesen Tag an die persönliche Verantwortung für die Schöpfung erinnern zu lassen. "Wer heute nicht an morgen denkt, versündigt sich an den kommenden Generation."
Die Bewahrung der Schöpfung in den Blick nehmen
Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen, deren Vorsitzender Bischof Wiesemann ist, feiert seit 2010 in Deutschland jährlich den "Tag der Schöpfung". Die Anregung geht auf den damaligen orthodoxen Ökumenischen Patriarchen Dimitrios I. zurück. Der Aktionstag soll dazu anregen, die Aufgaben für die Bewahrung der Schöpfung in den Blick zu nehmen. Bis Ende September sind bundesweit noch mehrere Veranstaltungen geplant.
Der Mensch befindet sich nicht außerhalb der Schöpfung
Die Biologin und Philosophin Nicole Karafyllis von der Technischen Universität Braunschweig, die den Festvortrag in der katholischen Kirche Herz Jesu in Lübeck hielt, warb für eine ganzheitliche Sicht der Schöpfung. Sie könne nicht in ihre Einzelteile zerlegt werden, sie sei "ein Ganzes von Wesenheiten". Der Mensch befinde sich nicht außerhalb der Schöpfung, sondern müsse sich wieder mehr als Teil von ihr verstehen. "Dies bringt auch eine besondere Verantwortung mit sich", sagte die Philosophin.