Soziale Initiativen fordern Tagesunterkünfte für Obdachlose
31. Januar 2014
Hamburg. Das Hamburger Winternotprogramm und der Erfrierungsschutz sollen auch tagsüber für Obdachlose geöffnet bleiben. Das fordern verschiedene soziale Initiativen der Hansestadt. Die etwa 200 Übernachtenden der Unterkunft in der Spaldingstraße müssten das Gebäude von 9 bis 17 Uhr verlassen, teilte das Straßenmagazin "Hinz&Kunzt" mit. Die knapp 420 Bewohner des Erfrierungsschutzes müssten schon um 7 Uhr aus den Gebäuden und könnten erst um 19.30 Uhr zurückkehren.
Obdachlose würden derzeit den ganzen Tag vor die Tür geschickt, obwohl klar sei, dass diese Menschen physisch und psychisch geschwächt sind, sagte "Hinz&Kunzt"-Sozialarbeiter Stefan Karrenbauer. "Das ist lebensgefährlich für die Menschen." Die meisten Obdachlosen versuchen, wenigstens stundenweise unterzukommen. "Das Ergebnis ist, dass wir hoffnungslos überfüllt und überlastet sind", sagte Ulrich Hermannes, Geschäftsführer der "Hoffnungsorte Hamburg", zu denen auch die Tagesaufenthaltsstätte "Herz As" und die Bahnhofsmission gehören. Das 'humanitäre Minimum' wäre, dass die Spaldingstraße und die Unterkünfte des Erfrierungsschutzes auch tagsüber blieben, sagte Cityseelsorger Gunnar Marwege.