St. Jacobi lädt am Welttag der Suizidprävention zum Gottesdienst ein
05. September 2025
Mehr als 10.000 Menschen sterben in Deutschland jährlich durch die Selbsttötung. Die Zahlen geben nur eine Ahnung davon, wie groß das Leid der Betroffenen sein muss. Zurück bleiben Angehörige, die das Geschehene oft nur schwer fassen können. Für sie und im Gedenken an alle Verstorbenen veranstaltet St. Jacobi am 10. September um 18 Uhr einen Gottesdienst.
Das Motto des diesjährigen Gedenkgottesdienstes lautet: „Niemand muss mit seiner Einsamkeit oder Verzweiflung alleine bleiben.“ In der Gemeinschaft und in offenen Gesprächen liege die Chance, neue Hoffnung und Perspektiven zu schenken, so die Botschaft.
Vorbereitet wurde der Gottesdienst zusammen mit Trauerbegleitenden und Initiativen für Suizidgefährdete und ihre Angehörige. Diese setzten sich für einen offenen und sensiblen Umgang mit dem Thema Suizid ein, hieß es.
Die Predigt hält Hauptpastor Stefan Holtmann. Musikalisch werde der Gottesdienst durch einfühlsame Beiträge begleitet, die Raum für Besinnung und Trost lassen, heißt es in der Ankündigung der Hauptkirche.
Texte und Gebete lüden zum Nachdenken, Erinnern und zum Teilen eigener Erfahrungen ein. Es bestehe zudem die Möglichkeit, Gedenkkerzen zu entzünden. Der Gottesdienst werde möglichst inklusiv gestaltet und deshalb in Gebärdensprache übersetzt.
Im Anschluss stünden im Südschiff der Hauptkirche Ansprechpersonen für persönliche Gespräche, Informationen zu Hilfsangeboten und zur Vermittlung weiterer Beratungsstellen zur Verfügung. Ein besonderer Programmpunkt wird die Ausstellung „I stay - Ich bleibe“ der Fotografin Anna Mensing im Südschiff der Kirche sein. In ausdrucksstarken Porträts hat Mensing Angehörige von Menschen, die durch Suizid verstorben sind, fotografisch festgehalten. Die Bilder gäben den Hinterbliebenen Stimme und Präsenz, zeigten Wege des Trauerns, des Erinnerns und der Bewältigung, hieß es.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes haben sich im Jahr 2023 rund 10.300 Menschen in Deutschland das Leben genommen. Über alle Altersgruppen hinweg würden Männer deutlich häufiger Suizid begehen als Frauen. So hätten sich 2023 in knapp drei Viertel der Fälle Männer (7.500 Fälle) selbst getötet, 2.800 Suizide hätten Frauen begangen.