Stiftung fördert Sanierung der Kirche von Rellingen
24. Juli 2015
Rellingen. Der Holzschwamm hatte die historische Kirche von Rellingen befallen. 2013 wurde sie für sechs Monate saniert. Kosten: 400 000 Euro. Einen Teil davon übernahm die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die der Kirche jetzt eine Bronze-Tafel schenkte.
Der Bösewicht heißt „Serpula lacrymans“ und befällt verbautes Holz. Das Internet-Lexikon Wikipedia sieht in ihm sogar den „gefährlichsten Gebäudezerstörer“. Um sich richtig auszubreiten, benötigt er ein feuchtes und nicht zu kühles Milieu. Kurzum: Holzbalken in einer Kirche sind für den „Echten Hausschwamm“ ziemlich gute Bedingungen.
In der Rellinger Kirche können die Verantwortlichen ein Lied singen vom „Echten Hausschwamm“. Denn der Pilz hatte Holz in der Kirche befallen und eine Sanierung nötig gemacht. Sechs Monate lang mussten die Arbeiter in der Kirche Hand anlegen und das Holz aufwändig erneuern. Auch Gauben wurden repariert, denn dort hatten undichte Stellen dazu beigetragen, dass sich der Hausschwamm besser ausbreiten konnte. Gut für Gottesdienst-Besucher: Veranstaltungen waren während der Sanierung nicht beeinträchtigt, sagt Pastorin Martje Kruse.
Stiftung förderte schon 30 Projekte
Diese Aktion hatte ihren Preis: 400 000 Euro hat die Sanierung insgesamt gekostet. Den größten Anteil von 130 000 Euro übernahm ein Sonderschutzprogramm für Denkmäler, etwa 72 000 Euro kamen aus Eigenmitteln der Gemeinde. Und auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) hat ihren Teil beigetragen: 25 000 Euro steuerte die DSD bei, die sich um die Bewahrung von Denkmälern kümmert. Wichtig ist auch, dass das Denkmal eine kulturgeschichtliche Bedeutung hat und sich die Besitzer selbst ebenfalls engagieren. In Hamburg sind bereits mehr als 30 Projekte mit etwa 2,4 Millionen Euro gefördert worden.
Deshalb hatte die Rellinger Gemeinde jetzt Besuch von der DSD: Johann Behringer und Wolfgang Grandinger hatten eine Bronzetafel für die Gemeinde im Gepäck. Damit möchte die private Initiative zum einen auf ihren Einsatz aufmerksam machen, zum anderen soll damit der Einsatz der Gemeinde für ihre Kirche gewürdigt werden.
Jetzt wird die Orgel saniert
Ruhe kehrt für die Rellinger Gemeinde jetzt aber nicht ein, denn schon ab September steht das nächste Projekt an: Die Orgel soll saniert werden. Sie wird generalüberholt, bekommt unter anderem neue Registermagneten und einen neuen Spieltisch. 140 000 Euro wird das die Gemeinde kosten, so die vorläufige Planung. 20 000 Euro sind schon da, sie kommen aus einer laufenden Spendenaktion der Gemeinde. Bis zu acht Wochen wird die Orgel stumm bleiben, der Organist setzt sich ans Klavier und ans E-Piano. Rechtzeitig zu den Gedenktagen im November soll die Orgel dann wieder erklingen.
