Tagung zu Bauforschung an Kirchen in Mecklenburg-Vorpommern
13. März 2014
Greifswald. Mit "Historischen Befunduntersuchungen an Kirchen Mecklenburg-Vorpommerns" beschäftigt sich ab Donnerstag (13. März) eine Tagung in Greifswald. Bis Freitag stellen Bauforscher und Restauratoren sowie Archäologen, Architekten und Kunsthistoriker anhand ausgewählter Objekte verschiedene Möglichkeiten der historischen Untersuchung dar, teilte das Landesamt für Kultur- und Denkmalpflege am Mittwoch in Schwerin mit. Die Ergebnisse können bei künftigen Instandsetzungen und Restaurierungen als Grundlage dienen.
Das Interesse an bauhistorischen Untersuchungen kirchlicher Gebäude sei in den vergangenen Jahren gewachsen, so Jens Amelung, im Schweriner Landesamt für Bauten der Religionsgemeinschaften zuständig. "Bauhistorische Untersuchungen sind lange noch nicht selbstverständlich, aber auch lange nicht mehr unbekannt". Allerdings würden viele Kirchengemeinden sich noch scheuen, entsprechende Untersuchungen ihrer Kirchen in Auftrag zu geben, "aus Angst vor den Kosten".
Dennoch, "die Schreckensbilder", die es Anfang der 1990er Jahre als Erbe der DDR im Nordosten noch gab, seien verschwunden, so Amelung. Ein sehr großer Bestand kirchlicher Gebäude in Mecklenburg-Vorpommern sei nicht nur gesichert, sondern auch instandgesetzt. Als Beispiele nennt der Denkmalpfleger den Güstrower Dom und die Marienkirche in Rostock. Dass es allerdings weiterhin Bedarf gebe, zeige die Masse der Förderanträge für kirchliche Sanierungsmaßnahmen.
Sorgenkinder seien momentan unter anderem die Dorfkirche in Benz auf Usedom, dort müsse dringend der Turm saniert werden, und die Fachwerkkirche in Pinnow im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. Bei den Stadtkirchen warte beispielsweise die Kirche in Wittenburg ebenso auf finanzielle Hilfe wie die Nikolaikirche in Rostock. Sorgen mache Amelungs Einschätzung zufolge einigen Kirchen zudem eine mangelhafte Dachdeckung in den 80er Jahren. Undichte Kirchendächer führen demnach zunehmend zu Feuchtigkeitsproblemen in den Kirchen.