Turm des Schleswiger Doms wird vollständig eingerüstet
21. Juli 2020
Der Turm des Schleswiger Doms wird in den nächsten Tagen bis zur Spitze eingerüstet. Die Kupferarbeiten am Turmhelm sind der letzte Teil der umfassenden Sanierungsarbeiten.
Es sollen Löcher in der Kupferhaut und Mängel in der Holzkonstruktion behoben werden. Bis Ende September werde der kupferne Turmhelm des Schleswiger Wahrzeichens dann wieder frei sein, kündigte Dom-Baureferent Pastor Andreas Hamann am Dienstag an.
Insgesamt 20,5 Millionen Euro sind für die Sanierung des Schleswiger Doms veranschlagt. Rund drei Viertel davon zahlen Bund und Land. Am 31. Oktober 2021, dem Reformationstag, soll das Ende der Bauarbeiten mit einem Fest gefeiert werden. Sie laufen seit 2018, aber bereits 2011 musste der Dom zum Schutz der Passanten dauerhaft eingerüstet werden.
Turm verändert sich
Äußerlich wird sich der Turm bis zum Abschluss der Sanierungsarbeiten sehr verändern. Die vier Strebepfeiler an den Ecken werden dann mit Kupfer verkleidet sein. Die Pfeiler sind anfangs noch dunkelbraun, werden aber nach etwa 30 bis 40 Jahren von grüner Patina überzogen sein.
Vor allem an der Westseite sind Dom und Kirchenschiff dauerhaft starkem Wind und Regen ausgesetzt. Mit den Jahren war Feuchtigkeit ins Mauerwerk eingedrungen und hatte es beschädigt.
Vor allem der obere Teil des Turms war in Mitleidenschaft gezogen worden. Eine etwa 30 Meter hohe Backsteinmauer in 50 bis 75 Metern Höhe musste entfernt und erneuert werden. Ende Juni wurde das "Große Loch" geschlossen.
Sanierung im Inneren des Doms ist bereits beendet
Seit Pfingsten werden wieder Gottesdienste gefeiert. Derzeit wird der Fußboden im Altarraum erneuert. Der wertvolle Brüggemann-Altar ist mittlerweile gereinigt, bleibt aber ebenso wie die Orgel noch einige Zeit verhüllt.
Touristen können den Dom zwar besuchen, erleben allerdings eher das Flair einer Großbaustelle. Dennoch werden rund 100 Gäste pro Tag gezählt.
600 Fenster-Paten konnten bislang gewonnen werden
Die Generalüberholung der Fenster aus dem 19. Jahrhundert wird mit einer Spendenaktion unterstützt. Bislang wurden 600 Fenster-Paten gewonnen, die drei Fenster bereits finanziert haben.
Sie zeigen die Arche Noah, das Pfingstwunder und Ritter Helmold von Plessen. 30 weitere Fenster warten noch auf ihre Paten.
Der Turm des Doms wurde von 1888 bis 1894 aus Backstein erbaut. Er ist mit 112 Metern der dritthöchste Kirchturm Schleswig-Holsteins nach der Marienkirche und dem Dom in Lübeck.