Der Turm von St. Nikolai ist wieder frei
19. Dezember 2017
Mehr als drei Jahre lang war der Turm des Hamburger Mahnmals St. Nikolai hinter einem Gerüst versteckt - pünktlich zum Weihnachtsfest ist er nun wieder frei. Nur am Sockel des Kirchturms wird noch weiter gewerkelt.
Schon Oktober 2014 laufen die Sanierungsarbeiten: Mehr als 10.000 Sandsteine mussten gesetzt, 13.000 Ziegelsteine ausgetauscht und 40 Kilometer Fugen erneuert werden. Denn vor allem in der Turmspitze sind die Steine extremen Witterungsbedingungen ausgesetzt. Aber auch ein paar Schönheitsreparaturen wurden vorgenommen; etwa das beschädigte Turmkreuz neu vergoldet.
Fördermittel in Höhe von 14,2 Millionen eingeworben
Die Sanierung war dringend notwendig gewesen: Bereits m August 2011 war ein Sandstein vom Turm auf einen benachbarten Gehweg gefallen. Als Notsicherung wurde der Turm zunächst auf der Westseite eingerüstet, um das Herabfallen weiterer Steine zu verhindern. Doch da fehlte noch das Geld. Fördermittel zur Sanierung in Höhe von 14,2 Millionen Euro wurden schließlich eingeworben, die Schäden umfassend kartiert und die notwendigen Baumaßnahmen durchgeführt. Knapp die Hälfte zahlt der Kosten zahlt nun der Bund, den Rest übernimmt die Hansestadt.
Bis 1877 höchstes Bauwerk der Welt
Denn St. Nikolai ist ganz prominent: Mit 147 Metern ist St. Nikolai nach dem Ulmer Münster (161 Meter) und dem Kölner Dom (157 Meter) der dritthöchste Kirchturm Deutschlands. 1846 bis 1874 wurde er im neugotischen Stil erbaut. Damals war die Nikolaikirche bis zur Vollendung der Kathedrale von Rouen 1877 das höchste Bauwerk der Welt.
Das offizielle Sanierungsende soll nach Angaben des Bezirksamtes Mitte in den ersten Wochen des neuen Jahres gefeiert werden. Bisher lägen die Arbeiten im Zeitplan. Auch der veranschlagte Kostenrahmen werde eingehalten.