"Kirchliche Grundstücke bieten Potenzial für Stadtentwicklung"
11. Juni 2025
Das Trinitatis Quartier rund um die evangelische Hauptkirche St. Trinitatis wird an diesem Wochenende eingeweiht. Das neue Quartier mitten in Altona zeige, wie auf kirchlichen Flächen lebenswerte Quartiere entstehen, sagt Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein (SPD). „Das Trinitatis Quartier zeigt sehr eindrucksvoll, welches Potenzial kirchliche Grundstücke für eine gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung bieten können.“
epd: Welche Bedeutung hat das neue Trinitatis Quartier für die Stadt?
Karen Pein: Das Trinitatis Quartier ist ein starkes Beispiel dafür, wie wir soziale Infrastruktur, öffentlich geförderten Wohnungsbau und hochwertige Freiräume im städtischen Kontext klug miteinander verbinden können. Es zeigt, wie auf kirchlichen Flächen lebenswerte Quartiere entstehen, die einen echten Mehrwert für das gesamte Umfeld schaffen. Gerade in einem innerstädtischen Gebiet wie Altona-Altstadt ist das ein großer Gewinn - für die Menschen, die hier leben, ebenso wie für den Grünzug Neu-Altona, der durch das Quartier aufgewertet und geöffnet wird.
Am Wochenende wird das Trinitatis Quartier in Altona offiziell eröffnet: Ein neues Stück Altona rund um St. Trinitatis
Das Trinitatis Quartier ist Teil der Gebietsentwicklung im Fördergebiet Altona-Altstadt des Rahmenprogramms Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE). Hier leistet es einen Beitrag zur ganzheitlichen Weiterqualifizierung des gesamten Grünzuges Neu-Altona. Dieses Projekt ist das Ergebnis einer sehr guten und vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen der Stadt, dem Bezirksamt, der Kirche und vielen weiteren Beteiligten - genau so stellen wir uns zukunftsorientierte Stadtentwicklung vor.

epd: Die Konstellation aus Erstwohnungen für obdachlose Menschen, Sozialwohnungen, Unterkünften für Touristen (Pilgerherberge) usw. ist in Hamburg bisher einmalig. Glauben Sie, dass das ein Zukunftsmodell ist?
Pein: Ja, absolut. Das Trinitatis Quartier steht für ein Stadtmodell, das sozialen Zusammenhalt aktiv stärkt: Wohnen, Bildung, Begegnung und Kultur sind hier nicht nebeneinander, sondern miteinander gedacht. Besonders innovativ ist die Integration von sogenannten Kompaktwohnungen für ehemals wohnungslose oder vordringlich wohnungssuchende Menschen - eingebettet in ein vielfältiges Quartier mit einer Kita, einem Nachbarschaftscafé und einer Pilgerherberge. Solche Nutzungsvielfalt ist nicht nur stadtplanerisch sinnvoll, sondern auch gesellschaftlich wertvoll.
epd: Das Projekt ist kirchlich initiiert - ist das in der Zusammenarbeit für und mit der Stadt besonders?
Pein: Die Zusammenarbeit mit den Kirchen hat in Hamburg Tradition - das 2015 geschlossene Kirchenbündnis zwischen der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen (BSW), Behörde für Kultur und Medien (BKM) und den Kirchenkreisen Hamburg-Ost und Hamburg-West/Südholstein zur Weiterentwicklung kirchlicher Grundstücke für den Wohnungsbau bildet dafür die Grundlage.
Das Trinitatis Quartier zeigt sehr eindrucksvoll, welches Potenzial kirchliche Grundstücke für eine gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung bieten können. Es ist zugleich ein Beispiel für die Stärke solcher Partnerschaften: Die Stadt bringt planerische Kompetenz und Förderinstrumente ein, die Kirche ihre Flächen, ihre Ideen und ihr Engagement für soziale Anliegen. Diese Kombination hat hier ein wirklich zukunftsweisendes Projekt hervorgebracht - offen, durchmischt, sozial. Wir sind sehr daran interessiert, gemeinsam mit den Kirchen weitere solcher Orte zu schaffen.