Gemeindeleben

Gottesdienst, Andacht, Gemeindeleben: Ehrenamtliche sind eine große Bereicherung vor Ort

Jugendgottesdienste leben davon, dass junge Menschen ihn gestalten mit Musik, eigenen Texten und Gedanken.
Jugendgottesdienste leben davon, dass junge Menschen ihn gestalten mit Musik, eigenen Texten und Gedanken. © Fundus-Media

11. August 2025

Gemeinden: Das sind Orte für Gemeinschaft, Zusammenhalt, zum Feiern des Glaubens und von Festen im Leben. Sie leben davon, dass Menschen sich hier engagieren und zusammenkommen - ob an Sonntagen zum Gottesdienst oder zu Konzerten und Gesprächsrunden. Toll, dass es hier Menschen gibt, die Lust haben, wichtige Aufgaben fürs Gelingen zu übernehmen.

Ob Durchblick in Kostenpläne, Redaktion des Gemeindebriefs oder Stühleschleppen fürs Gemeindefest: Helfende Hände und kompetentes Fachwissen werden immer dringend gebraucht. Menschen, die ehrenamtlich in ihrer Freizeit das Leben von Gemeinden vor Ort mitgestalten, sind eine große Bereicherung für unsere Kirche.

Und auch in Gottesdiensten oder bei Andachten sind Ehrenamtliche willkommen. In unserer Kirche gibt es mehrere Möglichkeiten, für das geistliche Angebot in Gemeinden Verantwortung zu übernehmen: Zum Beispiel als Lektor:in oder als Prädikant:in. 

Die neuen Prädikantinnen und Prädikanten im Sprengel Schleswig und Holstein, Propst Matthias Krüger, Pröpstin Witt, Pastor Wolfgang Boten und Pastorin Claudia Süssenbach als Beteiligte am Gottesdienst und Propst Block, der 2024 stellvertretend für Bischöfin Nora Steen die Berufung und Einsegnung vorgenommen hat. © Antje Wendt, Nordkirche

Kurse vermitteln Fachwissen und bieten Vernetzung

Damit sich alle in ihren Rollen wohlfühlen und das nötige Fachwissen haben, bieten Kirchenkreise und Einrichtungen der Nordkirche Aus- und Fortbildungskurse an. 

Ganz aktuell ist ein Lektor:innen-Kurs der Kirchenkreise Mecklenburg und Lübeck-Lauenburg: „Mit unserem Kurs möchten wir Ehrenamtlichen in einem Wechsel aus Theorie und vielen Praxiselementen Freude und Sicherheit in der Gestaltung lebendiger Gottesdienste vermitteln“, sagte Pastor Felipe Axt, Beauftragter für die Lektorenarbeit im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg.

Los geht es bereits am 19. und 20. September in Ratzeburg. Insgesamt stehen bis Mai 2026 fünf Wochenenden an wechselnden Orten an. 

Hintergrund: Was sind Prädikant:innen oder Lektor:innen?

Verkündigung des Wortes Gottes: Das ist die Aufgabe aller Christ:innen. Bereits in den Briefen des Neues Testaments ist vom "Priestertum aller Getauften" die Rede. In einem Gottesdienst allerdings gibt es ein paar Unterschiede, zum Beispiel wer sogenannte "Amtshandlungen" vollziehen darf, wie das Abendmahl feiern oder jemanden taufen. 

Lektor:innen - übersetzt auch "Lesende" - können grundsätzlich einen gesamten Gottesdienst alleine gestalten. Sie können auch eine Predigt vorlesen, die zum Beispiel das Pastor:innen-Team vorbereitet hat. Oder sie ersetzen die Predigt ganz bewusst durch eigene Gedanken, Gebete, eine ausgewählte Geschichte oder auch einen Moment der Stille.

Prädikant:innen haben eine dreijährige Ausbildung hinter sich, theologisches Fachwissen erworben und werden vor Ort feierlich eingesegnet und beauftragt. Sie dürfen - nach Rücksprache mit den Pastor:innen vor Ort - Gottesdienste gestalten und auch Amtshandlungen ausführen.

Speziell für Jugendliche: Die Preachercard

Für Jugendliche, die Lust haben Jugendandachten zu gestalten oder in Gottesdiensten mitzuhelfen, gibt es die Ausbildung zur "Preachercard". Musik, Gebet oder Lesungen - an zwei Wochenenden werden praktische Tipps und Hintergrundwissen vermitteln. In 2022 ist sogar ein Jugendandachtspreis unter dem Motto "#BeBlessed" verliehen worden. Der aktuelle Kurs ist gerade abgeschlossen, aber demnächst geht es mit neuen Angeboten weiter.

Pastorin Jil Becker, Bjark Hinrichs, Mailin Ley, Amrei Johanna Härtel, Bischof Jeremias (sowie ein Bär für eine Teilnehmerin, die derzeit in Australien ist und sich kurzzeitig digital dazuschalten konnte).
Verleihung des Jugendandachtspreises 2022: Pastorin Jil Becker, Bjark Hinrichs, Mailin Ley, Amrei Johanna Härtel, Bischof Jeremias (sowie ein Bär für eine Teilnehmerin, die derzeit in Australien ist und sich kurzzeitig digital dazuschalten konnte).© Johanna Spiller/Junge Nordkirche

Keine Notlösung, sondern Bereicherung 

Pastor Dietmar Schicketanz vom Zentrum Kirchlicher Dienste im Kirchenkreis Mecklenburg ist es wichtig zu betonen, dass alle diese ehrenamtlichen Tätigkeiten in Gottesdiensten keine Notlösungen oder Ersatz-Dienste sind. "Sie können eine ganz eigene Attraktivität ausstrahlen", schreibt er auf der Website des Kirchenkreises.

Durch die Kurse und Ausbildungen würden Menschen ermutigt und befähigt, über ihren Glauben auch vor einem Publikum zu sprechen. Sie würden außerdem lernen, sich dabei vor dem eigenen Hintergrund und mit eigenen Gedanken auch mit Texten aus der Bibel auseinanderzusetzen. 

Infobox: Hier können Sie sich engagieren und informieren

 

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