Rechtsextremismus

Unbekannte stehlen alle Greifswalder "Stolpersteine"

Projekt Stolpersteine. Der Kölner Bildhauer Gunter Demnig erinnert an die Opfer der NS-Zeit, indem er vor ihrem letzten Wohnort Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir verlegt.
Projekt Stolpersteine. Der Kölner Bildhauer Gunter Demnig erinnert an die Opfer der NS-Zeit, indem er vor ihrem letzten Wohnort Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir verlegt. © epd-bild / Anton Luhr

09. November 2012 von Simone Viere

Kurz vor dem 74. Jahrestag des nationalsozialistischen Juden-Pogroms vom 9. November 1938 sind im vorpommerschen Greifswald alle elf "Stolpersteine" für jüdische NS-Opfer gestohlen worden. Der Staatsschutz geht von einem rechtsextremistischen Hintergrund aus.

Polizeipräsident Knut Abramowski verurteile "diesen hinterhältigen Anschlag aufs Schärfste" und habe für Hinweise zur Ergreifung der Täter eine Belohnung in Höhe von 2.500 Euro ausgesetzt.

Der Tatzeitraum wird zwischen Donnerstag, 16 Uhr, und Freitag, 7.15 Uhr, angegeben. Die mit Messing überzogenen Stolpersteine sind 20 mal 20 Zentimeter groß und waren im gesamten Stadtgebiet im Boden eingelassen. Der entstandene Schaden beläuft sich auf mehrere Tausend Euro. Die Polizei vermutet einen Zusammenhang der Tat mit der NPD-Demonstration, die am Freitagabend in Wolgast geplant war.

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