Uni Greifswald präsentiert einzigartige Victor-Schultze-Sammlung
25. Februar 2016
Greifswald. Besondere Objekte der bundesweit einzigartigen Victor-Schultze-Sammlung der Greifswalder Universität sind ab dem heutigen Mittwoch (18 Uhr) in einer Ausstellung zu sehen. Die Sammlung umfasse ein breites Spektrum an Lehrmitteln wie Pilgerutensilien der Spätantike, kostbare Elfenbein-Reliefs und detailgetreue Gipsabgüsse christlicher Kunstobjekte, sagte Thomas K. Kuhn, Professor für Kirchengeschichte, am Mittwoch bei der Präsentation.
Die Objekte sind Teil der Ausstellung "Wissen sammeln. Die digitalisierten Schätze der Universität Greifswald", die bis zum 24. Mai im Foyer der Uni-Bibliothek gezeigt wird.
Außerdem sind Teile der Plakatsammlung des Caspar-David-Friedrich-Instituts der Hochschule zu sehen. Sie gibt Einblick in die Grafik- und Plakatkunst von der Moderne bis zur Gegenwart sowie in die künstlerische Auseinandersetzung der Lehrenden und Künstler. Beide Sammlungen seien im vergangenen Jahr digitalisiert und damit für eine zeitgemäße Nutzung bereitgestellt worden, so Uni-Kustodin Birgit Dahlenburg. Seit 2010 sind somit über 20.000 Objekte mit über 40.000 Fotos der Medizin, Theologie, Kunst, Geistes- und Naturwissenschaft erfasst worden. Über 10.000 davon sind über ein zentrales Sammlungsportal weltweit recherchierbar.
Zeitgemäße Nutzung dank Digitalisierung
Die 1884 gegründete Victor-Schultze-Sammlung ist nach dem gleichnamigen evangelischen Theologen und Kirchenhistoriker (1851-1937) benannt. Sie habe Theologie-Studenten bis 2005 zur Vermittlung von kunstgeschichtlichem Wissen gedient, betonte Kirchenhistoriker Kuhn. Leider spiele sie im akademischen Alltag keine Rolle mehr, da sie im Keller des Fakultätsgebäudes ein Schattendasein friste. "Es wäre schön, wenn die Sammlung andere Ausstellungsräume erhalten würde." Durch die Digitalisierung ausgewählter Objekte und die Präsentation der Ausstellung werde die Sammlung nun wenigstens teilweise zugänglich und rücke wieder in das Bewusstsein der Öffentlichkeit.
Vorgestellt werden außerdem Werke von Emil Nolde, Käthe Kollwitz und Ernst Barlach, Werbeplakate des Jugendstils und aktuelle Druckgrafiken von Kunststudierenden der Universität Greifswald. Insgesamt gibt in Deutschland 85 Universitäten mit rund 900 wissenschaftlichen Sammlungen. Der größte Teil davon sei bislang nicht digitalisiert, so Dahlenburg.
Info
Die Ausstellung "Die digitalisierten Schätze der Universität Greifswald" ist bis zum 24. Mai im Foyer der Zentralen Universitätsbibliothek, Felix-Hausdorff-Straße 10, montags bis freitags von 8 bis 24 Uhr und sonnabends und sonntags von 9 bis 24 Uhr zu sehen.