Unzähmbare Liebe bei der Wohnzimmerkirche
17. Februar 2020
Einmal im Monat wird die Christianskirche in Hamburg-Ottensen zum Wohnzimmer - mit Liedern, Getränken und einem Fragomaten, der die großen Fragen des Lebens in den Kirchraum wirft. Mit dabei war beim vergangenen Mal zum Thema "Liebe. Unzähmbar" Pastorin Claudia Aue, die ihre Eindrücke festgehalten hat.
Endlich mal wieder einen Liebesbrief geschrieben, endlich mal wieder mit meiner Nachbarin in der Kirchenbank gelacht, endlich mal wieder neu nachgedacht: über Maria und Josef, über Kain und Abel, über den Wolf neben dem Schaf – über Gott und seine Sehnsucht nach uns: Am 14. Februar in der Wohnzimmerkirche in Ottensen. Thema war dieses Mal bei „Abend, Brot und Sterne“: "Liebe. Unzähmbar".
Liebe - der rote Faden durch den Abend
Hach, schön, dass Kirche so sein kann: Ein bisschen Lounge, die Klarinette spielt gerade zur Gitarre – sanft, fast zärtlich, als ich reinkomme. Ich finde einen Platz an einem Tisch mit anderen, die zum ersten Mal da sind. Ich muss keine Angst haben, dass ich nicht mitkomme und ich muss keine Angst haben, dass das ich nichts mit dem Thema anfangen kann. Denn das Team vorn mit Emilia Handke, Susanne Niemeyer, Janna Horstmann, Matthias Lemme und Jan Keßler gibt den roten Faden durch den Abend mit.
Liebesbriefe und Gebete für die Nachbarn
Wir werden begrüßt und singen: Love, love, love. Wir schreiben einen Liebesbrief an unseren Nachbarn und hören Bibeltexte einmal anders zur Liebe, neue Worte, andere Gedankenwelten, dazu Rhabarberschorle und mittendrin Käsewürfel und Brot. Wir beten auch – und in einem stillen Moment gucke ich mir einfach nur die glizernden, goldenen Sterne am Kirchenhimmel an. Abend, Brot und Sterne. Hach, schön, dass Kirche so sein kann.
Gottesdienst zum Ausprobieren
Pastorin Claudia Aue arbeitet beim Gottesdienstinstut der Nordkirche
Und wir sind ein gemischter Haufen an unserem Tisch in der Wohnzimmerkirche - links strahlt mich eine Frau aus der Nordheide an und sagt: „Es ist hier genau so, wie ich es vorher auf der Homepage gelesen habe; ich dachte, ich probiere es einfach mal aus." Ich selbst habe mir den Abend freigeschaufelt und muss noch weiter nach Kiel, der dritte in unserer Frage-Runde ist selbst ein Gottesdienst-Gänger aus Hamburg, der einfach ein bisschen pilgert und sich verschiedene Formate anschaut, und der vierte im Bunde kommt aus der Gemeinde der Wohnzimmerkirche und freut sich, dass sie „sowas und ganz viele andere tolle Sachen in der Gemeinde haben". Zum Abschied sagt er: “In eineinhalb Wochen feiern wir einen Faschings-Gottesdienst, da musst du auch kommen.“