Tag des offenen Denkmals

Vom Holzturm bis zur Fürstengruft

Zum Tag des offenen Denkmals sind auch in der Nordkirche viele sonst verschlossenen Räume zugänglich.
Zum Tag des offenen Denkmals sind auch in der Nordkirche viele sonst verschlossenen Räume zugänglich.© iStockphoto, Volker Müther

06. September 2012 von Simone Viere

Hamburg/Kiel /Schwerin – Das bundesweite Motto am Tag des offenen Denkmals in diesem Jahr widmet sich dem Naturstoff Holz. Am 9. September sind auch in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein zahlreiche Denkmäler geöffnet. Darunter befinden sich viele Kirchen, denn schließlich wurde Holz gerne bei der Gestaltung von Altären, beim Orgelbau, in Dachstühlen und Kirchtürmen verwendet.

Als Bernd Lassen, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Baupflege Angeln e.V. (IGB) das Motto "Naturbaustoff Holz" des diesjährigen Tag des offenen Denkmals  las, kam ihm die Idee, den Fokus auf die hölzernen Glockentürme in der Landschaft Angeln zu legen. In Zusammenarbeit mit den Kirchengemeinden werden nun am Sonntag, 9. September, alle 18 Baudenkmäler der Region in der Kernzeit von 11 bis 15 Uhr für das Publikum geöffnet sein. Fast überall werden die Führungen durch die zum Teil sanierungsbedürftigen Türme, die in dieser Häufung in Deutschland einmalig sind, durch ein Mitglied der Kirchengemeinde und einen Vertreter der IGB fachkundig begleitet.

Hölzerne Glockentürme in der Landschaft Angeln

Nicht alle Glockentürme können aus Gründen der Verkehrssicherheit bestiegen werden. In Arnis wird nur eine Führung angeboten: nach dem Gottesdienst um 12 Uhr führt sie durch die Kirche und den Kirchturm (nur mit Blick auf den sogenannten Kenchtenboden). Die Türme sind reine Holzkonstruktionen mit Holznägeln, oft auch Holzschindeln aus Eichenholz. Die Technik des Baus mit einem Mittelstiel ist wahrscheinlich aus dem Mühlenbau übernommen. Der älteste Turm steht in Norderbrarup. Hier lädt die Kirchengemeinde noch zu einem gemeinsamen Schnüsch-Essen auf Anmeldung ein. (Tel. 04641/2213).

Vortrag über Bartning-Notkirchen in Kiel

In Kiel öffnet unter anderem die Vicelinkirche (Paul-Fleming-Straße) von 10 Uhr bis 18 Uhr. Höhepunkt des Tages ist der Vortrag des Hamburger Kunsthistorikers Dr. Jochen Schröder. Er führt die Besucher um 16 Uhr in die Welt der Bartning-Notkirchen ein. Die Vicelinkirche zählt zu diesen denkmalgeschützten Gebäuden. Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs wurden diese Notkirchen schnell und kostengünstig errichtet. Der Architekt Otto Bartning arbeitete dabei mit einem Grundmodell und mit Fertigbauteilen. In seinem Vortrag geht Schröder unter anderem darauf ein, wie trotzdem jede der 41 Notkirchen ihre Individualität erhalten hat.

Blicke in historische Lübecker Pastorenhäuser werfen

In Lübeck beteiligen sich zahlreiche Kirchen am Denkmaltag. In St. Jakobi finden am 9. September um 12 und 14 Uhr Führungen mit der Holzrestauratorin Stephanie Schipper statt. Dabei geht es auch auf Dachböden und sonst verriegelte Kammern. (Max. 25 Teilnehmer, Anmeldung unter Tel.: 0451/30093978). Durch die historischen Pastorenhäuser am Jakobikirchhof führt um 13 und 15 Uhr Kirchmeister Joachim Glowe. Auch hier wird um Anmeldung gebeten, da max. 20 Personen pro Führung mitgenommen werden. (Tel.: 0451/308010).

Tag der offenen Portale im Schleswiger Dom

Der Schleswiger Dom beteiligt sich am diesjährigen Tag des offenen Denkmals mit einem "Tag der offenen Portale". Es finden an diesem Tag viele Führungen zu unterschiedlichen Themen statt. Dabei sind beispielsweise Gewölbe, Turm, Altar, Orgel und Fürstengruft zu sehen. die Einblicke hinter Türen gewähren, die sonst verschlossen sind. Von 11.30 Uhr bis 15.30 Uhr gibt es Aktionen für Kinder wie die Möglichkeit, selbst ein kleines Gewölbe zu bauen.

Führungen durch die gotische Stadtkirche in Crivitz 

Auch in Mecklenburg-Vorpommern öffnen am bundesweiten Tag des offenen Denkmals am 9. September mehr als 230 Denkmäler ihre Türen für Besucher. Unter anderem gibt es in der um 1350 errichteten gotischen Stadtkirche in Crivitz (Kreis Ludwigslust-Parchim) Führungen. Besichtigt werden kann auch der 1900 errichtete Wasserturm in Waren (Kreis Mecklenburgische Seenplatte), der saniert und zu vier Ferienwohnungen ausgebaut wurde. 

Die zentrale Eröffnungsfeier für den Nordosten findet im Zeughaus in Wismar statt. Auf der Veranstaltung werden der mit 4.500 Euro dotierte Friedrich-Lisch-Denkmalpreis Mecklenburg-Vorpommern und der mit 500 Euro dotierte Denkmalpreis für Kinder verliehen.

Benefiz-Lesung für die 856 Jahre alte Feldsteinkirche in Ratekau

In Ratekau (Ostholstein) wird die Schriftstellerin Lena Johannson, Autorin historischer Romane wie "Das Marzipanmädchen" und "Die Bernsteinsammlerin", am 9. September um 17 Uhr mit einer Benefiz-Lesung die Sanierung und weitere Ausgestaltung der 856 Jahre alten Feldsteinkirche in Ratekau unterstützen. Von 11 bis 17 Uhr ist die Kirche zur Besichtigung geöffnet. Um 16 Uhr wird eine Führung angeboten. Vor gut einem Jahr war die für rund 1,7 Millionen Euro sanierte Feldsteinkirche mit dem ältesten erhaltenen Chordachstuhl in Schleswig-Holstein wiedereröffnet worden.

Hamburg: Offene Klostertüren und Blicke auf die Baustelle in St. Katharinen

In Hamburg wurde ein anderes Thema in den Mittelpunkt dieses Tages gestellt: "Stiftungen und Bürgerwille". St. Katharinen ist mit einem Programm für alle Generationen dabei. So gibt es von 13 bis 17 Uhr Turmführungen und Blicke auf die Baustelle. Um 13 Uhr startet ein musikalischer Stadtspaziergang unter dem Motto "Drei Banden – ein Diamant" für Kinder und Familien. Das Dominikanerkloster bei St. Sophien in der Weidestraße 53 ist am Denkmaltag für Besucher geöffnet. Von 13 bis 17 Uhr werden am Sonntag stündlich Führungen angeboten. Außerdem wird in der nun als Kindergarten genutzten Bethlehem-Kirche in Eimsbüttel (Alardusstraße) am Sonntag um 12 Uhr eine Führung mit den Architekten angeboten.

Info: Alle Teilnehmenden und Termine unter <link http: www.tag-des-offenen-denkmals.de programm link-extern>www.tag-des-offenen-denkmals.de/programm

 

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