Fotoreportage

"Vom Mut alter Menschen" - Pastorin porträtiert Senioren

Elinor von W. ist eine der Seniorinnen, die Pastorin Inke Raabe für ihre Fotoreportage "Vom Mut alter Menschen" besucht hat
Elinor von W. ist eine der Seniorinnen, die Pastorin Inke Raabe für ihre Fotoreportage "Vom Mut alter Menschen" besucht hat© Inke Raabe

22. Januar 2016 von Simone Viere

Husum. Wie wird es sein, wenn ich alt bin? Diese Frage treibt die Pastorin und Journalistin Inke Raabe um. Jetzt hat sie vier alte Menschen in ihrer Heimat Dithmarschen porträtiert – und dabei auch etwas für sich selbst gelernt.

Mit einer Brille zum Lesen fängt es meistens an – das Altwerden. Was danach noch alles kommen kann, chronische Krankheiten, Verlust der Mobilität, vielleicht sogar des Gedächtnisses, daran mögen die meisten jungen Menschen nicht denken. Schon gar nicht in der heutigen Leistungsgesellschaft, die von jedem erwartet, zuverlässig zu funktionieren, über Job und Familie die Kontrolle zu behalten und täglich seinen Mann zu stehen. Altwerden ist ein Thema, das vielen Menschen Angst macht. Sie schieben es weg. Weit weg.

Fotoreportage "Vom Mut alter Menschen"

Inke Raabe hat das nicht getan. Im Gegenteil: Die 51-jährige Theologin aus Husum hat in Zusammenarbeit mit der Stiftung Diakoniewerk Kropp eine Fotoreportage unter dem Titel "Vom Mut alter Menschen" entwickelt, die jetzt im Internet abrufbar ist. Entstanden sind vier anrührende Porträts über Senioren in Text und Bild, die, von der Stiftung begleitet, trotz aller Beeinträchtigungen ihr Leben meistern.

Inke Raabe hat sie besucht, mit ihnen Kaffee getrunken, sich ihre Geschichte erzählen lassen und sie fotografiert: drei Frauen und ein Mann zwischen 78 und 96 Jahren. Sie alle gehören der Nachkriegsgeneration an, die nicht verwöhnt wurde vom Leben. Alle vier sind Kämpfernaturen.

Kämpfernaturen aus der Nachkriegsgeneration

Die 80-jährige Lisa B. zum Beispiel: Jahrzehntelang arbeitete sie hart als Schneiderin. Mit 60 Jahren wurde sie krank, der Rücken spielte nicht mehr mit. Inzwischen sitzt sie im Rollstuhl, vor sechs Jahren starb ihr Mann, das Haus ist verkauft. Als sie über den Abschied von ihrem alten Leben erzählt, weint sie. Wenig später lacht sie schon wieder und erzählt, wie dankbar sie für die Rundum-Pflege ist, die sie nun im Heim erfährt. Und dafür, dass sie es geschafft hat, einen Neuanfang zu wagen. Sie lässt sich im Alltag helfen, geht zu Sing- und Gymnastikkreisen und ist bei jedem Fest im Haus dabei.

Mit Respekt für die Senioren

Das alles schreibt Inke Raabe nach ihren Besuchen im Heim sorgfältig auf. Ihre Porträts sind kurz, aber lang genug, um sich die lebensbejahende Lisa B. vorstellen zu können, die trotz vieler Schicksalsschläge fröhlich geblieben ist. Die Senioren verdienen Respekt, findet Pastorin Raabe. Und zwar vor allem vor ihrer Leistung im Alter. "Es ist schwer, das Haus aufzugeben, für das man ein Leben lang gearbeitet hat. Und es ist unendlich schwer, auf Hilfe angewiesen zu sein und täglich neu um sie zu bitten", sagt Inke Raabe.

Inke Raabe: "Alte Menschen machen mir Mut"

Auf die Frage, warum das Thema Älterwerden sie nicht losgelassen hat, zögert Inke Raabe einen Moment. Dann gibt sie ehrlich zu: "Ich habe selbst ein bisschen Angst vor dem Älterwerden, vor dem Verlust der Selbstständigkeit. Diese Menschen machen mir aber Mut." Sie wisse, dass das Altsein nicht schön, sondern eine große Herausforderung sein werde. "Aber diese Menschen haben mich davon überzeugt, dass ich es schaffen werde", sagt sie.

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