Vortrag zur Situation der Christen in Syrien
03. März 2020
"Zwischen Verzweiflung und Hoffnung - zur Situation der Christen in Syrien" - zu dieser Veranstaltung lädt die Missionsakademie an der Universität Hamburg am 5. März ein.
„Dieses Syrien, das viele Kulturen aufgenommen hat, das ein Mosaik unterschiedlicher Religionen, unterschiedlicher Ethnien war, ist zu einem brennenden, zerstörten Land geworden. Tausende Christen und andere Landsleute haben das Land verlassen, weil das Leben dort unmöglich wurde“, so der Referent des Vortrags, Pastor Haroutune Selimian der „Union Armenischer Evangelischer Kirchen in Syrien und im Libanon“.
Viele Christen fühlen sich schutzlos
Christen waren lange ein fester Bestandteil der syrischen Gesellschaft. Vor dem Krieg gab es Christen an fast jedem Ort. Die Krise in Syrien verwandelte Nachbarn und Landsleute in Feinde und Fremde. Plötzlich ist das Land zu einem gefährlichen Ort geworden. Viele Christen fühlen sich schutzlos.
Wie können die Menschen in Frieden zusammen leben?
Verfolgte und bedrängte Christen in Syrien stehen auch im Mittelpunkt des Gottesdienstes am Sonntag Reminiszere, den 8. März, in der Hamburger Hauptkirche St. Petri. Das Motto ist "Denk an dein Erbarmen, Herr!".
Ist es möglich, in Frieden zusammen zu leben? Pastor Selimians Antwort ist: Ja. Es braucht eine Erziehung zum Frieden, und sie sollte bereits in den ersten Schuljahren beginnen und sich durch die gesamte Schulzeit ziehen. Das Ziel ist, jungen Menschen zu lehren, dass er/sie ein Mensch ist, der verletzlich ist und Liebe und Respekt verdient. Und dass es Menschenrechte gibt, die es ihnen ermöglicht, in einer Gesellschaft zusammenzuleben mit Menschen unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlicher Hautfarbe und unterschiedlicher Religion. Diese Rechte sind eigene Rechte und sie gelten ebenso für die anderen.
Inmitten des Aufruhrs besteht und funktioniert die armenische protestantische Gemeinschaft nach wie vor. Sie sorgt für ihre eigene Gemeinschaft und kümmert sich um Bedürftige, so Pastor Selimian.