Warum ist die Taube ein Symbol für Pfingsten?
08. Juni 2019
Es ist das dritte große Fest im Kirchenjahr: Zu Pfingsten feiern Christen den Heiligen Geist, der - symbolisch als Taube - alle Gläubigen weltweit verbindet. Aber wie kommt es zu diesem Bild?
Denn in der biblischen Geschichte, die als Pfingstwunder bekannt ist, kommt selbst keine Taube vor. Nach Jesu Tod, Auferstehung und Himmelfahrt wird berichtet, wie seine in Jerusalem versammelten Anhänger plötzlich einen gewaltigen Wind erleben, der das ganze Haus erfüllt.
Beginn der Mission, Geburtstag der Kirche
Dieser Wind steht für den Heiligen Geist, der inspiriert: Die Jünger verstehen auf einmal, was es mit Jesu Tod und Auferstehung auf sich hat und predigen dies in fremden Sprachen, die sie eigentlich gar nicht beherrschen. Das ist der Beginn der Mission - und somit wird Pfingsten auch als "Geburtstag der Kirche" bezeichnet.
Taube als Zeichen von Sanftmut und Liebe
Aber zurück zur Taube. Schon in der Antike stand die Taube für Sanftmut und Liebe - aus der falschen Annahme heraus, dass sie keine Gallenblase habe und daher frei von Bitterkeit und Bösem sei. Das Bild mit der Taube wird an anderer Stelle aufgegriffen: Nach der Taufe Jesu im Jordan öffnet sich der Himmel und der Geist Gottes erscheint in der Gestalt einer Taube (Matthäus 3,16).
Der 50. Tag
Das Bild der Taube und das Pfingstwunder wurden in der Folgezeit verknüpft - zum Beispiel wurden im 18. Jahrhundert an Pfingsten häufig Tauben durch die Kirchen fliegen gelassen. Die Bezeichnung "Pfingsten" hat mit dem Symbol allerdings nichts zu tun - sie geht zurück auf das griechische Wort "pentekoste" (der fünfzigste Tag). Hintergrund ist das jüdische Erntedankfest Schawuot, das 50 Tage nach Pessach gefeiert wird.