Aktion der Gefängnisseelsorge für Inhaftierte

Weihnachten hinter Gittern: Pakete spenden Trost

Kaffee, Tabak, Duschgel: Die Häftlinge freuen sich über Kleinigkeiten. Sie dürfen auch an Weihnachten keine Geschenke ihrer Angehörigen erhalten.
Kaffee, Tabak, Duschgel: Die Häftlinge freuen sich über Kleinigkeiten. Sie dürfen auch an Weihnachten keine Geschenke ihrer Angehörigen erhalten. © Kostiantyn Li, Unsplash

26. November 2025

Es gibt Menschen, die das Weihnachtsfest alleine verbringen müssen, ohne Familie, Freunde und die Freiheit, das Fest selbst gestalten zu können. So sieht es zum Beispiel für die Männer und Frauen aus, die in Haft sind. Die Gefängnisseelsorger*innen im Norden versuchen, ihnen die Festtage durch kleine Gaben leichter zu machen. So auch in Rostock.

Etwa 300 Inhaftierte sitzen in der Justizvollzugsanstalt Rostock eine Strafe ab. Für viele von ihnen ist die Weihnachtszeit eine besonders schwierige. Denn während andere mit ihren Lieben feiern, müssen die meisten von ihnen alleine hinter Gittern ausharren. Zudem ruhe der normale Gefängnisalltag über die Feiertage, was das Gefühl der Einsamkeit noch verstärke, so Gefängnisseelsorger Pastor Martin Kühn.

Es geht um ein Zeichen der Nächstenliebe

Um Mut und Trost zu spenden, gibt es in der JVA Waldeck in Rostock deswegen schon seit mehreren Jahren eine Päckchen-Aktion: Gesucht werden Spender*innen, die den Inhaftierten ein kleines Paket mit Geschenken packen. Dabei gehe es nicht in erster Linie um den materiellen Wert der Päckchen, „sondern um das Zeichen: Da ist jemand, der denkt an mich“, sagt Pastor Kühn.

Mehr zum Alltag in der JVA und der Gefängnisseelsorge erfahren Sie auf unserer Seite kirche-am-anderen-ort.de

Aufgrund gesetzlicher Bestimmungen dürften Strafgefangene seit 2013 selbst zu Weihnachten kein Paket von ihren Angehörigen mehr zugeschickt bekommen. Sie gingen ohne diese besondere Aktion des Seelsorgers also leer aus. 

Kaffee und Duschgel kommen gut an

Für den Paketinhalt gebe es genaue Regeln: „Konkret dürfen original verpackte Lebensmittel, Kaffee, Tee, Tabak, Bücher, Süßigkeiten und ein Kartengruß – allerdings ohne Absenderadresse – enthalten sein“, erläutert Kühn. Besonders beliebt sei auch Duschgel.

Diese und weitere Päckchen-Aktionen finden Sie auch auf unserer Adventsseite

Medikamente, Alkohol, Drogen, Spraydosen, Feuerzeuge, Streichhölzer, Kerzen, brennbare Flüssigkeiten oder verderbliche Lebensmittel oder Frischfleisch seien hingegen nicht erlaubt. Jedes Paket werde durchleuchtet, ehe es die Gefangenen bekommen.

Päckchen-Abgabe bis 15. Dezember möglich

Die Spenden-Päckchen können bis 15. Dezember abgegeben werden. Sammelstellen sind alle  Kirchengemeinden in Rostock. Außerdem nimmt die Gemeindeverwaltung Dummerstorf (Griebnitzer Weg 2), die evangelischen Kirchengemeinde Kessin (Neubrandenburger Straße 5), und die JVA Waldeck (Zum Fuchsbau 1 in Dummerstorf) sowie die katholische Pfarrei Herz Jesu (Häktweg 7) Pakete entgegen. 

Die gespendeten Weihnachtspäckchen werden am 24. Dezember verteilt. Für manche der Gefangenen ist ein solches Paket ein seltener Lichtblick in einer ansonsten sehr tristen Realität. „Man stelle sich vor, dass manch ein Gefangener zum ersten Mal in seinem Leben etwas zu Weihnachten geschenkt bekommt“, so Kühn.

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