Weihnachten 2022

Weihnachten in der Winterkirche: Wärmflasche und Sitzheizung

Die Kirchen sind aufgefordert, Energie einzusparen. Neben dem Klimaschutz geht es auch darum, ein politisches Zeichen zu setzen.
Die Kirchen sind aufgefordert, Energie einzusparen. Neben dem Klimaschutz geht es auch darum, ein politisches Zeichen zu setzen. © iStock

19. Dezember 2022 von Nadine Heggen

Aufgrund der Energiekrise müssen Besucher und Besucherinnen der Weihnachtsgottesdienste in der Nordkirche mit frostigen Temperaturen auch in den Innenräumen rechnen. Die Gemeinden geben Tipps, wie man der Kälte trotzen kann.

Winterkirche: Alle Tipps zum Energiesparen gibt es hier zum Nachlesen

Alle Gemeinden sind zum Energiesparen aufgerufen, denn das ist ein wichtiger Hebel auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität der Nordkirche. Das Umwelt- und Klimaschutzbüro hat deswegen hilfreiche Tipps zusammengestellt. Das Absenken der Temperaturen in Kirchen und Gemeindehäusern ist einer davon. Doch damit niemand frieren muss, helfen Wolldecken, beheizbare Sitzkissen, warme Getränke und vor allem: Information und Kommunikation.

In Mecklenburg-Vorpommern sind kaum Kirchen heizbar

Kalte Weihnachtsgottesdienste sind die Menschen im Sprengel Mecklenburg und Pommern gewohnt, die wenigsten der rund 1.000 Kirchen sind heizbar.

Der Greifswalder Dom bildet eine Ausnahme. An Heiligabend und am ersten Weihnachtstag wird er von acht auf etwa 18 Grad hoch geheizt. „Das machen wir auch wegen der Aufführung des Weihnachtsoratoriums mit zum Teil empfindlichen Musikinstrumenten“, so der Greifswalder Dompastor Tilman Beyrich. Warme Kleidung sei immer gut, zu Weihnachten werde aber wohl keine zusätzliche Wärmflasche benötigt.

Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg: Decken mitbringen

Frostig wird es in den meisten Gemeinden im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg. Der Kirchenkreis hat angesichts der Energiekrise den Gemeinden empfohlen, die Kirchen maximal auf zehn Grad Celsius zu heizen.

Blick von der Trave auf die aus rotem Backstein erbauten Türme des Lübecker Doms.
Der Lübecker Dom muss saniert werden.© Manfred Zajac, Pixabay

In Lübeck beispielsweise soll die Temperatur im Dom auf acht Grad abgesenkt werden, die St. Aegidien-Kirche wird auf acht bis maximal zehn Grad geheizt. In St. Jakobi soll die Temperatur konstant zehn Grad betragen.

„Unsere Besucher dürfen alles mitbringen, was sie wärmt: Decken, Wärmflaschen, heißen Tee“, sagt St. Aegidien-Pastorin Nicola Nehmzow. Pastor Lutz Jedeck teilt für St. Jakobi mit: „Wir bieten Decken an und eine Fußbodenheizung im Mittelschiff, sodass die Füße nicht eiskalt werden.“

In der Lübecker St. Marienkirche rechnet Pastor Robert Pfeifer an Heiligabend mit weniger als fünf Grad Innentemperatur. „Es wird knackig kalt“, sagt er und rät den Besuchern, sich eine kleine Wärmflasche mitzubringen.

Er selbst trage auch eine unter dem Ornat. „Das klappt wunderbar.“ Vor sieben Jahren fiel in der Lübecker Citykirche die Heizung aus und konnte nicht mehr repariert werden.

Ein Sanierungskonzept für den Innenraum der gotischen Backsteinkirche ist in Arbeit. Bis zur Umsetzung bleibt die Kirche kalt. Weihnachten kommen die Menschen trotzdem, rund 1.000 sind es pro Gottesdienst. Sie kuscheln sich in mehr als 600 Wolldecken.

In Lütau bleibt es warm dank klimaneutraler Heizung

Viele Kirchengemeinden im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg werden vermutlich etwas neidisch nach Lütau blicken. In der Gemeinde versorgt seit Herbst 2021 eine Holzhackschnitzel- und Solarthermie-Anlage die örtliche Kirche, den Kindergarten und das Pastorat klimaneutral mit Wärme.

Die Produktion von Hackschnitzeln für die Heizungsanlage in der Kirchengemeinde Lütau
Die Produktion von Hackschnitzeln für die Heizungsanlage in der Kirchengemeinde Lütau© Kirchengemeinde Lütau

Dank der klimaneutralen Fußbodenheizung werden die Lütauer im Weihnachtsgottesdienst bei 16 Grad warme Füße behalten.

Schleswig: Dom hat neue Stühle und Polster

Im Schleswiger Dom müssen sich Besucherinnen und Besucher zu den Weihnachtsgottesdiensten auf kühle 12 bis 14 Grad einstellen. Pastor Michael Dübbers rät deshalb zu warmer Kleidung und einem Spaziergang durch die Dezembertemperaturen zum Dom.

„Wenn man die Jacken an behält, wird man es drinnen gut aushalten. Und durch unsere neuen Stühle mit den Sitzpolstern wird es auch nicht von unten kalt“, sagt Dübbers.

Gottesdienste auch draußen

In Sülfeld (Kreis Segeberg) verlegt die evangelische Kirchengemeinde vier Gottesdienste an Heiligabend gleich nach draußen. Um 23 Uhr gibt es noch eine Christmette in der Sülfelder Kirche bei 14 Grad.

„Mir helfen warme Strümpfe. Und die Menschen können natürlich gerne Heißgetränke mitbringen“, sagt Pastor Steffen Paar. Während eines Gebetsteils sind die Besucher aufgefordert, am Altar Kerzen anzuzünden. Auch das wärme etwas, äußerlich wie innerlich, so Paar.

Keitum auf Sylt: Sitzheizungen

„Die Urlauber bei uns sind gut ausgestattet. Mit ihren Jacken erwecken sie oft den Eindruck, als seien sie auf einer Nordpol-Expedition“, sagt Elmar Kruse vom Kirchenbüro St. Severin in Keitum auf Sylt. Zudem machten die Sitzheizungen in der Kirche die 15 Grad recht angenehm.

Michel: Menge der Menschen macht es warm

Auch Ines Lessing, Sprecherin des Hamburger Michels, glaubt nicht, dass die Besucherinnen und Besucher zu Weihnachten im Wahrzeichen der Hansestadt frieren werden. Mit 16,5 Grad sei es dort nicht kalt. Durch die Menge an Menschen werde es noch kuscheliger. 10.000 Menschen kommen an Heiligabend in den Michel.

In der Erlöserkirche und in der Auferstehungskirche in Heide herrschen zu den sieben geplanten Gottesdiensten an Heiligabend 16 Grad. Es werden Decken und Wärmekissen für die Bänke und Stühle angeboten. Hartgesottene kommen zum Open-Air-Gottesdienst auf der Wiese vor der St. Jürgen-Kirche.

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