Wie das Friedenslicht zu uns kommt
19. Dezember 2017
Jedes Jahr machen Pfadfinderinnen und Pfadfinder weltweit mit dem Friedenslicht auf die Konflikte und Kriegshandlungen in der Welt aufmerksam. Dazu holen sie aus Bethlehem und bringen es zu uns in den Norden. Doch wie geht das genau?
Schon seit 1994 sendet der Verband der Christlichen Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) in Schleswig-Holstein am Wochenende des dritten Advents zwei ihrer Pfadfinder mit der deutschen Delegation nach Wien, wo der internationale Friedenslicht-Gottesdienst stattfindet. Denn zuvor hat der Österreichische Rundfunk ein sozial besonders engagiertes Kind ausgewählt, das nach Bethlehem reist, um dort eine Laterne in der Geburtsgrotte Jesu zu entzünden.
Weiter Weg in den Norden
Ganz vorsichtig reisen Kind und Licht wieder zurück nach Wien. Dort wird das Licht behütet und in dem internationalen Gottesdienst an die verschiedenen Delegationen feierlich weitergegeben, damit diese es in ihre Heimatgemeinden bringen können. Doch von Wien bis in den Norden ist es noch ein ganz schön weiter Weg.
Von Österreich reisen die Pfadfinder weiter mit dem Zug, in dem das Licht nur unter bestimmten Sicherheitsbedingungen transportiert werden darf. Diese Fahrt ist besonders aufregend. Denn: Das Licht darf nicht ausgehen. Aber es vermehrt sich weiter: Auf allen Unterwegsbahnhöfen geben die Pfadfinder das Symbol des Friedens weiter.
Licht für alle
Auf diesem Weg gelangt das Licht nach Kiel, wo es am Bahnhof von mehr als 450 Pfadfindern begrüßt wird. Gemeinsam ziehen sie mit Fackeln, entzündet am Friedenslicht, durch die Kieler Innenstadt, um die Botschaft des Friedens weiter zu verbreiten. In diesem Jahr feierte der VCP den gemeinsamen Gottesdienst in der Jakobi Kirche.
Das Anliegen der Pfadfinderinnen und Pfadfinder, sich um den Frieden zu bemühen, wird in Schleswig-Holstein ebenfalls in die Politik getragen. Daher ist das Friedenslicht in diesem Jahr auch ins Kieler Rathaus, den schleswig-holsteinischen Landtag und zum Ministerpräsidenten gebracht worden.