Wieder im Einsatz: Die Wacken-Seelsorger
24. Juli 2017
Es ist nicht alles aus Hartmetall beim Heavy-Metal-Festival in Wacken. Manchmal müssen für die Besucher auch etwas zartere Saiten aufgezogen werden. Dafür sind von 3. bis 5. August in dem schleswig-holsteinischen Dorf 19 Seelsorger im Einsatz.
"Die Ehrenamtlichen stehen abwechselnd im Schichtdienst rund um die Uhr für Gespräche bereit", sagt Landesjugendpastor Tilman Lautzas von der Nordkirche. Und da kann es schon mal viel zu tun geben. Denn wie in den Vorjahren werden rund 75.000 Heavy-Metal-Fans und 150 Bands erwartet. Das Festival startet am 2. August abends mit einem Metalgottesdienst in der lutherischen Dorfkirche in Wacken.
Menschen in Krisen zu helfen, ist elementar für den christlichen Glauben
Zum Seelsorgeteam zählten weibliche und männliche Psychologen, Diakone und Pastoren sowie Studenten, sagt Lautzas, der das Festival-Seelsorgeteam leitet. Diese seien Ansprechpartner vor allem im Seelsorgezelt bei den Rettungsdiensten von täglich mittags bis morgens um fünf Uhr. Auch Zweierteams sind auch auf dem Festivalgelände unterwegs. Hilfe bieten die Metal-Seelsorger an bei Streit unter Fans, bei beruflichen oder familiären Problemen oder persönlichen Lebenskrisen. „Wertschätzendes Zuhören gehört dabei zu den wichtigsten Aufgaben des Seelsorgeteams“, sagt Lautzas. "Menschen in Krisen und schwierigen Lebenssituationen nicht alleine zu lassen, ist elementarer Bestandteile christlichen Glaubens."
Hilfe bei Konflikten und Beziehungsproblemen
"Die letzten beiden Jahren waren zum Glück relativ ruhig mit weniger schweren Fällen", berichtet der Landesjugendpastor. Typische Anlässe für Gespräche seien Ängste und Überforderungen durch die ungewohnte Festivalsituation. Dazu kämen häufig persönliche Konflikte oder Beziehungsprobleme zwischen Besuchern. "Immer wieder kommen Festival-Besucher aber auch beim Seelsorge-Team vorbei, um sich für Hilfe in den Vorjahren zu bedanken, manchmal auch mit kleinen Geschenken", so Lautzas.
Ausgearbeitetes Konzept
Die Festivalseelsorge in der Nordkirche ist ein ausgearbeitetes Konzept für den speziellen Einsatzzweck und soll demnächst geschützt werden. Zum Konzept gehören verbindliche Fortbildungen sowie Organisations- und Auswertungstreffen.