Veranstaltungshinweis

Willkommens-Kultur gegen Rassismus - Interkulturelle Woche in Kiel gestartet

Philippinische Tänzerin bei einem Ökumenischem Gottesdienst während der Interkulturellen Woche - Archivbild, 2006
Philippinische Tänzerin bei einem Ökumenischem Gottesdienst während der Interkulturellen Woche - Archivbild, 2006© Detlef Heese / epd

21. September 2013 von Doreen Gliemann

Kiel. Unter dem Motto "Wer offen ist, kann mehr erleben" ist am Sonnabend in der Kieler St. Nikolaikirche die bundesweite Interkulturelle Woche eröffnet worden. Es gelte, eine "gesellschaftliche Kultur des Willkommens" zu schaffen, sagte Nordkirchen-Landesbischof Gerhard Ulrich vor rund 400 Besuchern des ökumenischen Gottesdienstes.

Die Interkulturelle Woche ist eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie. Unterstützt wird sie von den Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbänden, Kommunen, Ausländerbeiräten und Migranten-Initiativen. Bundesweit stehen in mehr als 500 Städten, Landkreisen und Gemeinden rund 4.500 Veranstaltungen auf dem Programm.

Geleitet wurde die Auftakt-Feier neben Ulrich von Georg Bergner, Geistlicher Rat des katholischen Erzbistums Hamburg, und Athenagoras Ziliaskopulos von der Griechisch-Orthodoxen Metropolie in Deutschland. 

Seit Wochen seien "aggressive Proteste vor Flüchtlingsunterkünften" zu beobachten, sagte Ulrich weiter. Mancherorts würden Brandflaschen fliegen, Neonazi-Parolen gerufen und Menschen bedroht, die in Deutschland Schutz vor Gewalt und Verfolgung suchen. "Wir alle müssen dafür Sorge tragen, dass politische Debatten mit "Das Boot ist voll"-Rhetorik und rassistische Gewalt keine Chance haben", forderte der Landesbischof.

„Wir fordern gesellschaftliche Teilhabe für alle Menschen” 

Georg Bergner erinnerte an das gemeinsame Wort der Kirchen zur Interkulturellen Woche, in dem der gleichberechtigte Zugang zu gesellschaftlicher Teilhabe für alle Menschen gefordert wird. Ungeachtet der Tatsache, dass sich viele Erwartungen an Zuwandernde richten, sei auch ein Umdenken in der Aufnahmegesellschaft nötig. Wer lange in Deutschland lebe, müsse einen sicheren Aufenthaltsstatus erhalten, sagte er. Dies sei ein "Schlüsselelement gelingender Integration".

Vor dem Gottesdienst hatten über 600 Aktive aus Vereinen, Verbänden und Gewerkschaften einen Umzug durch Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt unternommen. Unter dem Motto "Eine Stadt für alle - Kiel ohne Rassismus" demonstrierten sie für Frieden und Gleichberechtigung der Kulturen.

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