Gedenken und Solidarität

Worldwide Candle Lighting: Kerzenleuchten für verstorbene Kinder

Worldwide Candle Lighting Day: Mit einer brennenden Kerze im Fenster gedenken Angehörige und Freunde ihrer verstorbenen Kinder, Schwestern, Brüder, Enkel und Enkelinnen.
Worldwide Candle Lighting Day: Mit einer brennenden Kerze im Fenster gedenken Angehörige und Freunde ihrer verstorbenen Kinder, Schwestern, Brüder, Enkel und Enkelinnen. © FabrikaCr, iStock

09. Dezember 2025

Zum Weltgedenktag für verstorbene Kinder - dem "Worldwide Candle Lighting" - werden weltweit Kerzen angezündet und ins Fenster gestellt. In diesem Jahr fällt der Tag, der immer am 2. Sonntag im Dezember stattfindet, auf den 12. Dezember.

Jedes Jahr am 2. Sonntag im Dezember stellen seit vielen Jahren Betroffene rund um die ganze Welt um 19 Uhr brennende Kerzen in die Fenster. Durch die Zeitzonen entsteht dabei eine Lichtwelle, die einmal um den Globus wandert.

Mitzuerleben, dass das eigene Kind stirbt. Etwas Schlimmeres kann ich mir als Mutter nicht vorstellen. Ich kann nur erahnen, was es bedeutet, wenn sich Träume, Hoffnungen und Wünsche für die gemeinsame Zukunft auflösen. Wenn Leere, Trauer und Verzweiflung den Alltag zeichnen. Wenn nichts mehr ist, wie es war. Bischöfin Nora Steen

Bischöfin Steen im Talar entzündet eine Kerze im Schleswiger Dom, 2024
Bischöfin Steen im Talar entzündet eine Kerze im Schleswiger Dom, 2024© Marcelo Hernandez, Nordkirche

"Nicht selten erleben trauernde Familien, dass sie in ihrem Schmerz allein gelassen werden. Sie erleben Angehörige, Freundinnen und Freunde, die sich zurückziehen. Die nicht wissen, wie sie der Schwere des Verlustes begegnen können. Für viele Familien verschlimmert das ihre Situation, wenn sie auf ihrem Weg der Trauer statt Beistand Isolation erleben", so Steen weiter.

Daher sei sie froh, dass der Verein „Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister Schleswig-Holstein e.V.“ Familien in dieser schweren Situation hilft.

"Er begleitet sie auf dem langen und tastenden Weg des Trauerprozesses. Selbsthilfegruppen geben Eltern und Geschwistern die Möglichkeit, Worte für ihren Schmerz und die Erinnerung zu finden, einander zuzuhören und zu trösten. Dank der Arbeit des Vereins sind auf vielen Friedhöfen in Schleswig-Holstein Gärten der Kinder entstanden, die Sternenkindern eine letzte Heimat und ihren Angehörigen einen Ort der Trauer geben. Zugleich unterstützt der Verein Trauerbegleiter:innen durch Aus- und Fortbildungen und kollegiale Netzwerke", berichtet die Schleswiger Bischöfin.

Durch seine Arbeit trägt der Verein auch dazu bei, dass die Bedürfnisse von trauernden Familien sichtbarer werden, so Steen weiter, die auch Schirmherrin des Vereins ist.

Jedes Licht steht für ein Kind

In Itzehoe ist es die Selbsthilfegruppe Schmetterlinge/Iniative Regenbogen e.V, die zusammen mit dem Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf zu einer Gedenkandacht einlädt: Am 14. Dezember um 17 Uhr sind Eltern, Geschwistern und andere trauernde Angehörige eingeladen, an ihr in der St. Jürgen Kapelle Itzehoe teilzunehmen. Gestaltet wird sie von Krankenhausdseelsorgerin Mona Rieg und Propst Steffen Paar. 

Weitere Gedenk-Gottesdienste in SH

In mehreren Gemeinden werden am Sonntag Gottesdienste zum Andenken an die verstorbenen Kinder gefeiert. Hier eine Auswahl:  

  • Trotzdem! GedenkGottesdienst für verstorbene Kinder
    14.12.2025 | 15:30 Uhr Marienkirche Bad Segeberg
  • Gottesdienst am Worldwide Candle Lighting Day
    14.12.2025 | 17:00 Uhr Kirche Borby, Bergstraße 38 | 24340 Eckernförde
  • Weltweiter Gedenktag für verstorbene Kinder
    14.12.2025 | 18.00 Uhr Mühlenfriedhof Flensburg, ab 18.30 Uhr DIAKO Kirche, Marienhölzungsweg 2 | 24939 Flensburg
  • Worldwide Candle Lighting
    14.12.2025 | 19 bis 19.45 St. Laurentius-Kirche zu Satrup, Flensburger Straße 2 | 24986 Mittelangeln OT Satrup

Rund um diesen Tag laden zudem zahlreiche evangelische und katholische Krankenhausseelsorgerinnen und -seelsorger in Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam mit den örtlichen Kliniken zu Gedenkfeiern ein.

"Jedes Licht steht für das Wissen, dass diese Kinder das Leben erhellt haben und niemals vergessen werden", sagt Pastorin Cornelia Ogilvie, Krankenhausseelsorgerin in Wismar und Schwerin.

Willkommen sind betroffene Eltern, Geschwister, Großeltern und Angehörige ebenso wie Menschen, die beruflich mit dem Tod kleiner Kinder konfrontiert sind. Die Feiern bieten Raum für Trauer, Erinnerung, Stille und gemeinschaftlichen Beistand.

Gedenk-Veranstaltungen in Mecklenburg-Vorpommern

Eine Gedenkandacht für verstorbene Kinder und Sternenkinder, die sich an trauernde Eltern, Geschwister, Großeltern und Freunde richtet, findet am Donnerstag,11. Dezember, um 18 Uhr im Begegnungszentrum der Kirchengemeinde Sankt Michael, Straußenstraße 10a, in Neubrandenburg statt. Mit Erinnerungen, Kerzen, Stille und Musik laden die Kirchengemeinde und Krankenhausseelsorgerin Andrea Rosenow zu einem hoffnungsvollen Miteinander ein.

In Stralsund wird am Freitag, 12. Dezember, um 14 Uhr auf den Zentralfriedhof zur Gedenkfeier eingeladen, so Pastorin Annekatrin Steinig vom Vorbereitungsteam.

Um 17 Uhr wird am Sonntag, 14. Dezember, zu einer Feier in das Münster in Bad Doberan eingeladen. „Wer sich angesprochen fühlt, ist herzlich eingeladen, gemeinsam mit einer Gruppe betroffener Mütter, Väter und Geschwister, das traditionelle gemeinsame Gedenken im Münster zu gestalten“, sagt Sabine Krahn-Schulze.

Zu einem Gottesdienst für verwaiste Eltern, Geschwister, Freunde und alle, die ihnen zur Seite stehen möchten, indem Kerzen für verstorbene Kinder angezündet werden, wird in Barth am Sonntag, 14. Dezember, um 18 Uhr in das Bibelzentrum Barth eingeladen. Der Gottesdienst findet auf dem Gelände in der Hospitalkapelle St. Jürgen statt.

Beim feierlichen Gedenken am Sonntag, 14. Dezember, im Greifswalder Dom können Eltern, Geschwister, Großeltern und Freunde ab 15 Uhr in Gemeinschaft an ihr verstorbenes Kind denken und sich gemeinsam mit anderen Betroffenen auf das weltweite Kerzenleuchten einstimmen. Vorbereitet und gestaltet wird die Feier von einem Mitarbeitenden-Team der Universitätsmedizin Greifswald unter der Leitung von Krankenhausseelsorgerin Brita Bartels.

In Ludwigslust wird zur Gedenkfeier am Sonntag, 14. Dezember, um 17 Uhr in die Stiftskirche eingeladen, wie Krankenhausseelsorger Stefan Döbler mitteilte.

Der Schweriner Dom zur Adventszeit- im Vordergrund ist eine großer hölzerne Weihnachtspyramide vom  Schweriner Weihnachtsmarkt zu erkennen.
Der Schweriner Dom zur Adventszeit.

© iStockphoto, LianeM

In der Landeshauptstadt Schwerinfindet seit einigen Jahren im Dom eine Feier statt, um verstorbener Kinder und Geschwister zu gedenken. „Dazu sind am zweiten Adventssonntag, 14. Dezember, um 17 Uhr betroffene Eltern, Geschwister, Großeltern aus Schwerin und Umgebung eingeladen“, sagte Krankenhausseelsorgerin Karola Pfeifer. Die Feier werde durch ein Team der Krankenhausseelsorge in der Landeshauptstadt vorbereitet.

Am Abend des 3. Advent (14. Dezember) brennen Kerzen für verstorbene Kinder und Geschwister ab 18.30 Uhr in der St. Georgenkirche in Parchim. „Zur Gedenkstunde wird herzlich eingeladen“, sagt Pastorin Bettina Jordanov.

In Wismar wird ebenso am 3. Advent, 14. Dezember, um 17 Uhr in den Gemeindesaal der Heiligen-Geist-Kirche zur Gedenkstunde eingeladen, so Pastorin Cornelia Ogilvie.

Seit vielen Jahren finden Kinder, die wegen ihres geringen Geburtsgewichts nicht von ihren Eltern bestattet werden müssen, auf dem Rostocker Westfriedhof eine würdige Ruhestätte. Auch in diesem Jahr laden die Krankenhausseelsorge und das Klinikum Südstadt zu einer Gedenkfeier für diese Kinder in der Hansestadt Rostock ein. Diese findet am Montag,15. Dezember, auf dem Rostocker Westfriedhof statt. „Die Feier beginnt um 11 Uhr am Eingangstor“, sagt Pastorin Hilke Schicketanz. Eingeladen sind alle Eltern, Geschwister und Angehörige, die um ein früh verstorbenes Kind trauern.

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