Ehemaliger Bundespräsident

Wulff: häufige Begegnung mit Ausländern fördert die Integration

Ex-Bundespräsident Christian Wulff zu Besuch bei einer muslimischen Familie in Hannover im Januar 2015
Ex-Bundespräsident Christian Wulff zu Besuch bei einer muslimischen Familie in Hannover im Januar 2015© epd

17. April 2015 von Timo Teggatz

Hamburg. Auf einem guten Weg sieht der ehemalige Bundespräsident Wulff Deutschland in Sachen Integration. Die Sprache sei zwar wichtig, entscheidend sei aber etwas ganz anderes: die alltägliche Begegnung mit Ausländern.

Nach Einschätzung des ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff ist Deutschland trotz islamkritischer Demonstrationen auf einem guten Weg, Ausländer zu integrieren. Ursachen dafür seien unter anderem Bildung, Arbeit, das duale Ausbildungssystem und bürgerliches Engagement, sagte Wulff in Reinbek (bei Hamburg). "Es gibt aber keine Patentrezepte." Gut für die Integration sei auch, dass Deutschland dank vieler mittelständischer Familienunternehmen auch in ländlichen Regionen wirtschaftlich stark sei. Ausländer seien also nicht darauf angewiesen, in die Metropolen zu ziehen. Wulff sprach im Krankenhaus Reinbek im Rahmen der "Reinbeker Frühjahrvorträge".

Die deutsche Sprache und Einbürgerungen seien für die Integration wichtig, aber nicht entscheidend, gab Wulff zu bedenken. Frankreich habe größere Probleme mit der Integration, obwohl dort die Mehrheit der Einwanderer aus Nordafrika französisch sprechen und auch die französische Staatsbürgerschaft besitzen. Offensichtlich fördere die alltägliche Begegnung mit Ausländern die Integration. So sei in Baden-Württemberg, wo etwa jeder Vierte ausländische Wurzeln habe, die Integration bislang besser gelungen als in Sachsen, wo kaum Ausländer lebten.

Fußball-Weltmeister dank gelungener Integration

Die historischen Erfahrungen Europas könnten nach den Worten Wulffs für den arabischen Raum hilfreich sein bei der Bewältigung der aktuellen Konflikte. Die Gewalt zwischen muslimischen Sunniten, Schiiten und Aleviten erinnere an die Gewalt zwischen Katholiken und Protestanten im 30jährigen Krieg (1618-1648). Die Konsequenz dieser blutigen Erfahrungen seien Aufklärung, Säkularisation und Religionsfreiheit gewesen.

Deutschland sei aufgrund des demografischen Wandels in Zukunft dringend auf ausländische Arbeitskräfte angewiesen, sagte Wulff. Der Arbeitskräftemangel könnte auch dann nicht behoben werden, wenn alle Arbeitslosen, Frauen und Menschen bis 70 Jahre arbeiten würden. Statt Abschottung und Verängstigung brauche Deutschland Signale des Aufeinanderzugehens. Ein gutes Beispiel für die Integration sei der WM-Sieg der deutschen Fußballmannschaft 2014 gewesen. "Ohne Vielfalt hätten wir die Vorrunde nicht überstanden."

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