Zu Fuß nach Paris: Ökumenischer Klima-Pilgerweg startet in Flensburg
06. September 2015
Flensburg. Mit einem Gottesdienst wird am Sonntag (13. September) in Flensburg der ökumenische Pilgerweg zur Weltklimakonferenz in Paris eröffnet. Unter dem Motto "Geht doch!" fordern die Pilger mehr Klimagerechtigkeit und Solidarität mit armen Menschen in Entwicklungsländern. Am 27. November wird die Pilgergruppe in Paris erwartet, wo vom 30. November bis 11. Dezember der Klimagipfel tagt.
Bereits im Juli sind Pilger aus Skandinavien am Nordkap gestartet. Sie werden am Sonnabend (12. September) in Flensburg von Bürgermeister Henning Brüggemann und Pröpstin Carmen Rahlf begrüßt. Zur ersten Pilgergruppe, die sich am Sonntag Richtung Süden nach Oeversee aufmacht, gehören Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck (Grüne), der evangelische Bischof Gothart Magaard, Katrin Kortmann vom Zentralkomitee der Deutschen Katholiken und Islamvertreter Sedat Simsek.
Die Predigt hält die Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt
Der Gottesdienst beginnt um 11 Uhr in St. Nikolai und wird unter anderem von Bischof Magaard und dem katholischen Dompropst Franz-Peter Spiza geleitet. Die Predigt hält die Grünen-Politikerin und ehemalige EKD-Präses Katrin Göring-Eckardt. Im Anschluss gibt es ein Fest auf dem Südermarkt.
Danach laufen die Pilger zwei Wochen lang über Rendsburg nach Hamburg-Blankenese, wo am 25. und 26. September im Rahmen des bundesweiten Klima-Aktionstages und einer bunten Schiffsparade der Staffelstab an die Hannoversche Landeskirche übergeben wird. Die Strecke verläuft dann über Bremen, Osnabrück und Dortmund nach Paris. Dort wollen die Vertreter verschiedener Religionen den Staats- und Regierungschefs eine Resolution übergeben.
Wenn sich Christen zu Fuß vom Nordkap nach Paris aufmachen, sei dies ein beeindruckendes Zeichen, sagte Göring-Eckardt im Vorwege. "Ihr Weg wird auch anstrengend sein - ein Sinnbild dafür, dass es der Anstrengung der Weltgemeinschaft bedarf, um die Verhandlungen beim Klimagipfel zum Erfolg zu führen."
Bischof Magaard: "Weltweite Verantwortung wahrnehmen"
Der Pilgerweg sei eine mahnende Erinnerung, über das eigene Verhalten nachzudenken und die weltweite Verantwortung wahrzunehmen, sagte Bischof Magaard. Die Menschen in Schleswig-Holstein hätten eine hohe Sensibilität für einen nachhaltigen Umgang mit der Natur. Er sei eine Ermutigung, weitere Schritte für die Bewahrung der Schöpfung zu tun, ergänzte Dompropst Spiza. "Ich hoffe sehr, dass auch auf politischer Ebene eine solche Wirkung erzielt wird."