Fünf Jahre Gesundheits-Sprechstunde im Seemannsclub Duckdalben
28. November 2013
Hamburg. Mehr als 2.800 Seeleute haben die vor fünf Jahren gegründeten Gesundheits-Sprechstunde im Internationalen Seemannsclub "Duckdalben" im Hamburger Hafen besucht. Vor allem Männer von den Philippinen holten sich kostenfrei und anonym Rat in der festen Sprechstunde, teilte der Club am Donnerstag mit. Auch indische, deutsche und chinesische Seeleute seien zahlreich vertreten.
Ein Großteil der Patienten leide an Hautschäden an den Händen, sagt Schwester Inge Rosin. Gefragt seien auch Tests und Beratung zum Thema Geschlechtskrankheiten und bei Rückenschmerzen. "Das Blutdruckmessen zu Beginn der Behandlung ist oft wie ein 'Türöffner'." In den wenigen Minuten, die der Check in Anspruch nimmt, ergebe sich häufig ein Gespräch über ganz andere Beschwerden: Ein fehlendes Sozialleben an Bord und Einsamkeit, das enge Zusammenleben in einer erzwungenen Gemeinschaft und die lange Trennung von der Familie bedrückten viele Seeleute.
Hilfe für Seeleute - niedrigschwellig und vertraulich
In den vergangenen Jahren hat der Hafenärztliche Dienst auch verschiedene Faltblätter entwickelt, die den Seeleuten mitgegeben und auf den Schiffen weitergereicht werden. So können sich die Menschen über "Diabetes an Bord" oder die Möglichkeiten zu gesunder Ernährung und Sport trotz langer Seepassagen informieren.
Eine Konkurrenz zu niedergelassenen Ärzten oder Krankenhäusern ist der Duckdalben-Service nicht. Aber das Angebot ist niedrigschwelliger und absolut vertraulich. Der Fahrdienst des Duckdalben bringt die Seeleute kostenlos vom Schiff in den Club und wieder zurück. Wenn der Seemann es nicht ausdrücklich wünscht, erfährt niemand etwas von seinem Besuch - nicht unwichtig in Krisenzeiten, wo viele Seeleute Angst haben, schon wegen kleinerer Probleme nach Hause geschickt zu werden und ihre Arbeit zu verlieren.<link http: www.duckdalben.de>