Segnung homosexueller Paare jetzt in ganzer Nordkirche möglich
27. September 2014
Lübeck-Travemünde. Gleichgeschlechtliche Paare können jetzt im gesamten Gebiet der Nordkirche gesegnet werden. Das hat die Synode beschlossen und damit die Segnung auch in Mecklenburg-Vorpommern möglich gemacht.
Homosexuelle Paaren in eingetragenen Lebenspartnerschaften können jetzt in allen Regionen der Nordkirche im Gottesdienst gesegnet werden. Eine entsprechende Vorlage der Kirchenleitung hat die Landessynode der Nordkirche mit großer Mehrheit beschlossen.
Bislang war eine Segnung im öffentlichen Gottesdienst nur im Bereich der ehemaligen nordelbischen Kirche in Hamburg und Schleswig-Holstein rechtlich möglich. Kirchengemeinderat und Propst müssen allerdings zustimmen. Öffentliche Segnungsgottesdienste für homosexuelle Paare waren dagegen in Mecklenburg und Pommern nicht möglich.
Die Nordkirche ist Zusammenschluss der ehemaligen Landeskirchen von Nordelbien, Mecklenburg und Pommern mit über zwei Millionen Kirchenmitgliedern. Sie ist Pfingsten 2012 gegründet worden.
Bischof Magaard: Plädoyer für den Tourismus
Außerdem will der Schleswiger Bischof Gothart Magaard die Tourismusarbeit der Gemeinden entlang der Nord- und Ostseeküste stärken. Er kündigte eine Vorlage zur verstärkten finanziellen Unterstützung für die Synodentagung im November 2014 an. "Die Bedeutung des Tourismus ist in der Vergangenheit kontinuierlich gestiegen - ebenso wie die Bedeutung der kirchlichen Arbeit im Tourismus", sagte der Bischof für den Sprengel Schleswig und Holstein.
Nach Magaards Worten müssten Pastoren und Mitarbeiter in Urlaubsregionen personell und finanziell verstärkt unterstützt werden. Das gelte nicht nur für seinen Sprengel zwischen Nord- und Ostsee, sondern nordkirchenweit. Magaard forderte eine Themensynode zum Tourismus und legte mit seinem Sprengelbericht ein Konzept zu "Kirche und Tourismus in der Nordkirche" vor.
Der Sprengel Schleswig und Holstein zählt mehr als eine Million Kirchenmitglieder und 365 Kirchengemeinden. Er ist damit der größte der Nordkirche. Mehr als 600 Pastoren, fast 10.000 hauptamtlich Mitarbeitende und rund 33.000 ehrenamtlich Engagierte gestalten das kirchliche Leben in dem Sprengel, dessen besondere Herausforderung in seiner großen Fläche besteht.
Verabschiedet wurde der bisherige Leiter des Dezernates für Theologie und Publizistik des Landeskirchenamtes, Heiko Naß (50). Er wurde zum künftigen Landespastor des Diakonischen Werkes Schleswig-Holstein berufen und tritt sein Amt zum 1. November an. Er sei am Werden und Entstehen der Nordkirche intensiv beteiligt gewesen, sagte Landesbischof Ulrich.