Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt: „Einheit und Vielfalt sind keine Gegensätze, sondern sie inspirieren sich gegenseitig.“

Internationale Fachkonferenz vor ÖRK-Vollversammlung in Hamburg eröffnet

Fest der Ökumene: In Hamburg tauschen sich Geistliche aus unterschiedlichen Nationen in Workshops aus.
Fest der Ökumene: In Hamburg tauschen sich Geistliche aus unterschiedlichen Nationen in Workshops aus. © Susanne Hübner

26. August 2022 von Claudia Ebeling, Annelie Haack

Hamburg. Mit einem Fest vor dem St. Marien-Dom in Hamburg ist am Freitagabend (26.8.) eine internationale theologische Fachkonferenz im Vorfeld der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen eröffnet worden. Rund 100 Delegierte werden bis zum 30. August über „Einheit und Heilung in Zeiten von geteilten Gesellschaften, Nationen und einer geteilten Welt“ diskutieren. Unter ihnen sind Bischöfe und Bischöfinnen sowie Theolog:innen aus Asien, Europa, Afrika, dem Pazifik und Amerika. Vorträge beschäftigen sich mit den Themen Einheit, Rassismus, Migration, Gender, unterschiedlichen Weltsichten und theologischen Differenzen. 

„Einheit und Vielfalt sind keine Gegensätze, sondern sie inspirieren sich gegenseitig, so wie wir als Kinder Gottes uns gegenseitig in unserem Glauben und auf unserem Pilgerweg für Gerechtigkeit und Frieden inspirieren. Wir danken Ihnen, dass Sie mit uns den Geist der ökumenischen Bewegung feiern, und wir danken Ihnen, dass Sie die Tage vor der Vollversammlung mit uns teilen. "Die Liebe Christi bewegt die Welt zu Versöhnung und Einheit". Das ist es, was diese Versammlung zum Ausdruck bringt und sichtbar macht“, sagte Kristina Kühnbaum-Schmidt, Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland, zu Eröffnung.

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Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt beim Hamburger Ökumenefest. Sie wird als Teil der EKD-Delegation zur ÖRK-Vollversammlung nach Karlsruhe reisen.© Susanne Hübner

 Sie wird als offizielle Delegierte der EKD bei der Vollversammlung dabei sein. Deutschland ist erstmals Gastgeber einer Vollversammlung von rund 4.000 Christ:innen aus mehr als 300 Mitgliedskirchen aus aller Welt. 

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Angeregte Gespräche: Die Fachkonferenz im Vorfeld der ÖRK beschäftigt sich unter anderem mit den Themen Migration und Gender. © Susanne Hübner

„Ich freue mich, eine Delegation des ÖRK hier bei uns in Hamburg zu begrüßen. Das Fest der Ökumene, zu dem wir auf dem Platz des Marien-Doms zusammenkommen, wird ein froher Auftakt für die internationale Konferenz. Das Motto „Unification and healing” greift Themen auf, die uns auch in unserem Bistum bewegt haben: Die Menschen der Region kennen die Erfahrung von Teilung und Wiedervereinigung. Das ökumenische Miteinander hier im Norden hat eine lange Tradition. Es ist heute notwendiger, denn je!“, sagte Erzbischof Stefan Heße vom Erzbistum Hamburg.

Eröffnungsfest im Mariendom

Bands und ein Chor der koreanischen Gemeinde begleiten das Eröffnungsfest musikalisch. Zum Eröffnungsfest vor dem Mariendom wird auch eine Gruppe der Pilgerinitiative „Go for Gender justice“ eintreffen, die vom 23. bis 26. August, also unmittelbar vor der Vorversammlung, von Lübeck nach Hamburg unterwegs gewesen sein wird. Im Gepäck haben sie Botschaften, die sie auf diesen Pilgertagen für Geschlechtergerechtigkeit durch die Nordkirche zusammengetragen haben. Die Gruppe übergibt ihre Botschaften an Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt und Nicole Ashwood vom ÖRK, die diese dann mit zur Vollversammlung in Karlsruhe nehmen. Am Montag (29.8.) werden die Gäste im Hamburger Rathaus empfangen.

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Gelöste Stimmung: Die Preconsultation begann mit einem Tischgespräch vor dem St. Marien-Dom in Hamburg. © Susanne Hübner

Mehr als 20 Expert:innen für die Themen der weltweiten Ökumene aus Norddeutschland werden im Anschluss an die Fachkonferenz an der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Karlsruhe teilnehmen. Es wird um Standpunkte und Lösungen zur Überwindung von Spaltungen gehen: Innerhalb von Nationen, zwischen Staaten und sozialen Gruppen, aber auch zwischen Arm und Reich, Nord und Süd oder Verursachern und Betroffenen der Klimakrise. Neben Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt, als offizieller Delegierter, reist auch Gothart Magaard, Bischof im Sprengel Schleswig und Holstein, mit Geistlichen aus Dänemark an und spricht mit ihnen zum über das gemeinsame Zusammenleben entlang der deutsch-dänischen Grenze. 

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Die Initiative "Go for Gender Justice" übergibt eine Petition beim Ökumenefest. © Susanne Hübner

Unter den Teilnehmenden aus Norddeutschland sind außerdem Mitarbeitende des Zentrums für Mission und Ökumene, des zuständigen Dezernats im Landeskirchenamt, des Evangelischen Missionswerks in Deutschland, der Missionsakademie der Universität Hamburg, Geistliche von Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen, die Ökumenebeauftragte der Nordkirche und Studierende, die als „Stewards“ in Karlsruhe mitarbeiten.

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Vertreter aus aller Welt finden sich zur ökumenischen Andacht im St. Marien-Dom Hamburg ein. © Susanne Hübner

Hintergrund

Die letzte Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen hat sich 2013 in Busan/Süd-Korea getroffen. Von dort gab es einen Aufruf an alle Mitgliedskirchen, Pilgerwege der Gerechtigkeit und des Friedens zu starten. Unter anderem in Deutschland pilgern deswegen noch immer Menschen zu Weltklimakonferenzen. Dieser Pilgerweg unter dem Motto „Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens“ wurde 2015 in Flensburg erstmals eröffnet und von Engagierten aus der Nordkirche ins Leben gerufen. Im Rahmen der Fachkonferenz werden nun Themen der Vollversammlung aufgegriffen und erste Standpunkte erörtert. 

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Internationale Geistliche verfolgen die ökumenischen Andacht im St. Marien-Dom Hamburg. © Susanne Hübner

Der Ökumenische Rat der Kirchen repräsentiert 580 Millionen Christ:innen von 352 Kirchen aus mehr als 120 Ländern.

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