Rostocker Stadtmission

111 Luftballons zum Schnapszahl-Jubiläum

111 Luftballons stiegen für die Stadtmission in den Himmel (Symbolfoto)
111 Luftballons stiegen für die Stadtmission in den Himmel (Symbolfoto)© Johanna Mühlbauer / Fotolia

03. Juni 2015 von Timo Teggatz

Rostock. Vor 111 Jahren wurde die Stadtmission Rostock gegründet. Seit jeher geht es um Hilfe, Betreuung und Begleitung von Menschen am Rand der Gesellschaft. Ein Porträt zum Schnapszahl-Jubiläum.

Mit Schürze, Kochmütze und -löffel, mit Handwerkszeug, verschiedenen Papp-Autos, mit Puppenwagen und anderen Utensilien kamen kleine Mädchen und Jungen auf die Bühne. Manche keck, andere verunsichert in die volle Nikolaikirche guckend, viele mal schnell zu den Eltern hin winkend. Rund 30 Kinder aus den Kindertagesstätten in Trägerschaft der Stadtmission stellten die vielen Berufe dar, die es in den verschiedenen Arbeitsbereichen bei der Diakonie Stadtmission Rostock heute gibt.

Erdmuthe Grosser-Bald, Ressortleiterin für Kindertageseinrichtungen, moderierte liebevoll, flüsterte den Schüchternen ein mutmachendes Wort zu. So kann man Arbeit erklären – ein wirklich gelungener Auftritt, dem die rund 350 Besucher des Festgottesdienstes, darunter viele Mitarbeitende, aufmerksam lauschten.

Was die Stadtmission alles macht

Rund 1200 Kinder besuchen die Kitas der Stadtmission, auch eine Grundschule mit Hort in Kavelstorf gehört dazu, eine Tagesgruppe und eine Wohngruppe für Kinder und Jugendliche mit intensiver Familienhilfe, der Ambulante Hospizdienst OSKAR, weiter drei Beratungsstellen, davon eine in Bad Doberan. Die Stadtmission mit ihren rund 500 Mitarbeitern ist in der Altenpflege aktiv, bietet soziale Integrationshilfen wie ambulant betreutes Wohnen an, betreibt Beratungs- und Begegnungsstätten, Übernachtungsunterkünfte sowie zwei Sozialkaufhäuser und vieles mehr.

Diese Arbeit würdigte auch Bischof Andreas von Maltzahn in seiner Festpredigt. Verantwortung wahrnehmen, tun, was dem Leben dient, Leben stiften – auch unter unwirtlichen Bedingungen – das sei in Gottes Sinn.

Der Stadt Bestes zu suchen heiße aber, so Bischof von Maltzahn, auch einzustehen für die, „die wichtige Arbeit leisten. Auch Menschen, die tätig sind in Hauswirtschaft, Pflege oder Erziehung, müssen von ihrer Arbeit gut leben können. Auch das kommt der Stadt zugute. Darum kann es nicht im Sinne der Stadt sein, bei Entgeltverhandlung sich am Niveau der Träger zu orientieren, die ihre Angestellten weit unter Tarif bezahlen“, betonte Bischof v. Maltzahn in seiner Predigt und erntete damit Beifall.

Aktiv in der Flüchtlingshilfe

Seit März 2015 ist die Stadtmission in der Flüchtlingshilfe aktiv, sagt Pressesprecher Rolf Gauck auf Anfrage. Immer mehr Menschen, die angesichts internationaler Menschenrechtskonflikte und Krisen gezwungen sind, ihre Herkunftsländer zu verlassen, suchen auch in Rostock Sicherheit, Schutz und eine Lebensgrundlage. „Neben der aufsuchenden Betreuung für Flüchtlinge, die bereits einen Aufenthaltstitel haben und in der wir Familien und Einzelpersonen betreuen – bisher 30 Flüchtlinge – die häufig multiple Schwierigkeiten zu bewältigen haben, ist eines der wichtigsten Anliegen, Begegnungen zu schaffen, Sprache zu vermitteln und Ängste auf beiden Seiten zu nehmen“, sagt Gauck.

Verschiedene Ansätze werden in dem für die Stadtmission neuen Aufgabengebiet kombiniert. Neben den fachlichen Hilfen sind es u.a. Gespräche über ihre Schicksale, um Verständnis füreinander zu schaffen. „Wir helfen Netzwerke für praktische Hilfe aufzubauen: z.B. dass wir Fahrräder bereitstellen können um Wege zu verkürzen, dass wir Waschmaschinen, Kühlschränke oder Fernseher abgeben, um das Nötige abzusichern, dass wir selbst Sprach­lerngruppen organisieren, da alle offiziellen Sprachkurse voll sind, jedoch Sprache der Grundstein für die Integration ist.“

Mitarbeiter-Chor begeistert Zuhörer

Eine besondere Erwähnung hat der „Mitarbeiter-Chor“ unter der Leitung von Hausmeister Gerd Köpke verdient. Was die rund 30 Frauen und Männer nach nur vier Proben im Festgottesdienst hören ließen, ist zu schade für einen einmaligen Auftritt. Weitermachen!

111 Luftballons, die im Kindergottesdienst vorbereitet worden waren, ließen die Gottesdienstbesucher in die Luft steigen, bevor Kinder aus der Kavelstorfer Grundschule zu einer Zirkusvorführung einluden und es Zeit für Kaffee und Kuchen und Gespräche gab.

Zwei wichtige Termine kommen noch: Am Freitag, 10. Juli, feiern Mitarbeitende, Ehrenamtliche und ehemalige Mitarbeiter der Stadtmission ihr Sommerfest im Zirkuszelt am Stadthafen. Und am 24. September findet ein Sozialpolitischer Fachtag zu den Auswirkungen von Arbeitslosigkeit und Armut auf Familien und Kindern statt.

Info

Für Spenden ist die Stadtmission dankbar:

Bank für Sozialwirtschaft

IBAN DE67 1002 0500 00388 0600

Zweck: Gaben der Hoffnung

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