Hamburg und Greifswald feiern

Festjahr mit Konzerten und Ausstellungen: 250 Jahre Caspar David Friedrich

Das Gemälde "Wanderer über dem Nebelmeer" (um 1817) von Caspar David Friedrich (1774–1840) ist in der Hamburger Kunsthalle zu sehen.
Das Gemälde "Wanderer über dem Nebelmeer" (um 1817) von Caspar David Friedrich (1774–1840) ist in der Hamburger Kunsthalle zu sehen.© SHK / Hamburger Kunsthalle / bpk/ Foto: Elke Walford

28. Dezember 2023 von Nicole Kiesewetter

Die Kreidefelsen auf Rügen, alte Eichen, das Meer: Die Landschaft um seine Geburtsstadt Greifswald hat den Maler Caspar David Friedrich geprägt. 2024 feiert die Stadt den 250. Geburtstag des großen Künstlers der Romantik. Auch Hamburg ehrt den Maler mit Konzerten und Vorträge über sein Leben und Werk im Michel und mit einer Jubiläumsausstellung in der Hamburger Kunsthalle.

Neben Vorträgen über sein Leben und Bildmotive sind Konzerte mit Musik der Romantik und Bildbetrachtungen in der Hamburger Hauptkirche St. Michaelis geplant. Für die Konzerte gibt es Kombitickets für je 41 Euro (26 Euro Konzert und 15 Euro Ausstellung). Damit kann die Ausstellung in der Kunsthalle zu einem beliebigen Zeitpunkt besucht werden. 

Die Reihe startet am 17. Januar 2024 (19.30 Uhr) mit dem Thema „O Wald, so dunkel kühn …“, in dem es neben einem Klavierkonzert um den Wald als Symbol und Sehnsuchtsort bei Caspar David Friedrich geht. Weiter geht es mit dem Vortrag „Der bunte Schmetterling - Leben und Werk von Caspar David Friedrich“ am 22. Januar (19 Uhr) im Gemeindehaus St. Michaelis.

Caspar David Friedrich (1774–1840), Wiesen bei Greifswald, 1821/22, Öl auf Leinwand, 34,5 x 48,3 cm.© Hamburger Kunsthalle / bpk, Foto: Elke Walford

Greifswald feiert 250 Jahre Caspar David Friedrich

Zum 250. Geburtstag des Malers Caspar David Friedrich (1774-1840) kommt mit den „Kreidefelsen auf Rügen“ im nächsten Jahr eines seiner berühmtesten Gemälde nach Greifswald.

Eröffnung des Festjahres im Greifswalder Dom

Mit mehr als 200 Veranstaltungen will Friedrichs' Geburtsstadt 2024 den wohl bekanntesten Maler der Romantik feiern. Eröffnet wird das Festjahr am 20. Januar im Greifswalder Dom, der Taufkirche Friedrichs. Die Festrede hält der Journalist und Kunsthistoriker Florian Illies. Sein Bestseller über den Künstler trägt den Titel „Zauber der Stille“.

Fast zehn Jahre habe sie gebraucht, um die Leihgabe zum Jubiläumsjahr zeigen zu können, sagt Kunsthistorikerin Birte Frenssen vom Pommerschen Landesmuseum. Das Gemälde stamme aus der Sammlung Oskar Reinhardt in Winterthur (Schweiz), und dieser hatte verfügt, dass die Bilder aus seiner Stiftung nicht reisen dürften.

"Kreidefelsen" erstmals in Mecklenburg-Vorpommern

In den vergangenen Jahren habe das Museum - auch um eigene Sonderausstellungen möglich zu machen - diese Verfügung gelockert. Nun werden die „Kreidefelsen“ von 1818 erstmals nach Mecklenburg-Vorpommern kommen und im August und September sechs Wochen lang einen Ehrenplatz im Landesmuseum in Friedrichs Heimatstadt erhalten, wie Frenssen sagt.

Der Maler kam am 5. September 1774 zur Welt, als sechstes von zehn Kindern eines Seifensieders. „Friedrich war eben nicht der achte Spross einer Maler-Dynastie“, verdeutlicht Frenssen: „Friedrich war im besten Sinne unverbildet“.

Wie Friedrich zum Künstler wurde

In einer Ausstellung mit 60 seiner Zeichnungen könne man ihn im kommenden Jahr in Greifswald auch als Schüler und als angehenden Maler erleben. „Wir wollen mit einem Kalendarium erzählen, wie Friedrich zum Künstler wurde.“

1790 wurde er Schüler des Greifswalder Zeichenlehrers Johann Gottfried Quistorp. Seine künstlerischen Studien setzte er später an der Kunstakademie in Kopenhagen fort. Ab 1798 lebte und arbeitete Caspar David Friedrich in Dresden, wo er am 7. Mai 1840 auch starb.

„Bei Friedrich fängt die Natur an zu reden“

Doch es habe ihn immer wieder in seine vorpommersche Heimat zurückgezogen, sagt Birte Frenssen. Das innige Verhältnis Friedrichs zur norddeutschen Landschaft und zu seiner Geburtsstadt hätten seine Persönlichkeit und Kunst nachhaltig geprägt. Seine präzisen Bildkompositionen seien als Ausdruck einer gedankentiefen Landschaftsdarstellung zum Synonym für die Romantik geworden. Frenssen: „Bei Friedrich fängt die Natur an zu reden.“

Die Ausstellung seiner „Kreidefelsen“ 2024 seien nur der Höhepunkt eines großen Festivals zu Ehren des Künstlers, sagt Ruth Slenczka, Leiterin des Pommerschen Landesmuseums: „Wir haben so ein bisschen das Thema Wandern - in 250 Schritten zu Caspar David Friedrich.“

Wandern und Naturerleben 

Das Wandern sei auch ein zentrales Thema der frühen Romantik gewesen. „Wir denken, dass das mit unserem Heute eine Menge zu tun hat: das Unterwegssein, das Naturerleben, das physische, aber auch das innere Sich-Bewegen.“

Vorreiter seiner Zeit

Friedrich habe mit seiner Kunst einen neuen Blick auf die Natur und auch auf das Verhältnis von Mensch und Natur geschaffen, sagte Kunsthistoriker Markus Bertsch von der Hamburger Kunsthalle zur Eröffnung der Jubiläumsausstellung „Caspar David Friedrich. Kunst für eine neue Zeit“ (bis 1. April 2024). Einzigartig seien die von Friedrichs geschaffenen Stimmungen sowie deren einprägsame Motive und Kompositionen. „Friedrich ist damit ein Vorreiter gewesen, der zu seiner Zeit oft nicht verstanden worden ist.“

Die Schau ist der Auftakt zum Caspar-David-Friedrich-Festival der Kunsthalle Hamburg, der Alten Nationalgalerie in Berlin und der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zum 250. Geburtstag des Romantikers. Die drei Häuser verfügten weltweit über die bedeutendsten Bestände des Künstlers, sagte Bertsch.

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Der Turm des Greífswalder Doms St. Nikolai.© fermate, iStock

Dazu gehören „Wanderer über dem Nebelmeer“ und „Das Eismeer“ aus der Hamburger Kunsthalle, der „Mönch am Meer“ aus der Alten Nationalgalerie und „Zwei Männer in Betrachtung des Mondes“ aus Dresden. Auch die „Kreidefelsen“ sind als Leihgabe in Hamburg zu sehen, bevor sie im Sommer nach Greifswald kommen.

Caspar David Friedrich: 250 Werke digital zugänglich

Ein Internet-Portal macht rund 250 Werke des Malers Caspar David Friedrich (1774-1840) digital zugänglich. Anlässlich Friedrichs 250. Geburtstages im Jahr 2024 bringt die Website www.cdfriedrich.de die wichtigsten Gemälde und Zeichnungen des Künstlers aus den Sammlungen der Hamburger Kunsthalle, der Staatlichen Museen zu Berlin und der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zusammen.

Als Konkurrenz sieht die Greifswalder Kunsthistorikerin Birte Frenssen die großen Ausstellungen aber nicht. In seiner Geburtsstadt, unweit der Ostsee und der Insel Rügen, gehe es um die frühen Prägungen des Künstlers: „Friedrichs künstlerischen Werdegang und seine Familie zu erforschen - das ist der Beitrag von hier.“

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