Kunstaktion: 50 Jahre "Politisches Nachtgebet"

03. September 2018

​​​​​​​Vor 50 Jahren veranstaltete Dorothee Sölle das erste politische Nachtgebet. Mit Texten und Lichtgraffiti an der Fassade des Dorothee-Sölle-Hauses in Hamburg-Altona wird vom 5. bis 7. September an die Theologin erinnert.

Wie aktuell sind die Ideen der kreativen und streitbaren Theologin Dorothee Sölle (1929-2003) heute? Unter dem Motto "Zivil und ungehorsam" geht eine Kunstaktion mit der Künstlerin Nikola Dicke dieser Frage nach.

Dorothee Sölle war eine weltweit bekannte Theologin und Schriftstellerin, die sich für die Friedens-, Frauen- und Umweltbewegung engagierte und die herrschende Wirt­schaftsord­nung hinterfragte.

Politische Diskussion und Predigt vereinen

Zusammen mit Heinrich Böll und anderen rief sie 1968 die Tra­dition des "Politischen Nachtgebets" ins Leben. Diese Veranstaltungen vereinten die politische Diskussion mit Predigt und biblischer Meditation.

Kurze Redebeiträge von Menschen aus Kirche und Stadt werden Schlaglichter werfen, welche Impulse von Dorothee Sölle für unsere Kirche heute wichtig sind oder wären. Die Künstlerin Nikola Dicke erstellt parallel dazu kommentierende Lichtgraffiti.

Sprechen werden unter anderem die Bürgerschaftsabgeordnete Stefanie von Berg, Pröps­tin Carolyn Decke, Prof. em. Dr. Hans-Martin Gutmann, Emily Laquer von der Interventionis­tischen Linken, der Kunst­wissenschaftler Dr. Martin Schmidt-Magin und Wolfgang Vogel­mann, Oberkirchenrat der Nordkirche. Anwesende haben die Möglichkeit, sich zu beteiligen und eigene Botschaften über einen Projektor auf die Fassade zu schreiben. Die Aktion wird dokumentiert vom Filmemacher Mathis Menneking.

Bilder und Texte aus dem Leben und Wirken Sölles

Ort der Aktion ist das Dorothee-Sölle-Haus in Hamburg-Altona. In diesem Zentrum für Kirche und Dia­konie befinden sich 26 Einrichtungen der Nordkirche. Nach Einbruch der Dunkelheit werden ab Mittwoch, dem 5. Sep­tember jeweils von 21.30 bis 23 Uhr drei Abende lang Bilder und Texte aus dem Leben und Wirken Sölles auf die Fassade des nach ihr benannten Gebäudes projiziert.

Veranstaltet wird die Kunstaktion von der Evangelischen Akademie der Nordkirche, dem Frauenwerk der Nordkirche sowie dem KunstHaus am Schüberg des Kirchenkreises Hamburg-Ost.