Ökumene in Hamburg

Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen feiert 60jähriges Jubiläum

Zur Feier der Gründung vor 60 Jahren gab es eine große Geburtstagstorte für die Gäste der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Hamburg.
Zur Feier der Gründung vor 60 Jahren gab es eine große Geburtstagstorte für die Gäste der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Hamburg.© Claudia Ebeling

12. Juli 2024 von Claudia Ebeling

Vor 60 Jahren wurde die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Hamburg gegründet. Mittlerweile sind mehr als 35 orthodoxe, katholische, reformatorische, freikirchliche und pentekostale Kirchen auf dem Gebiet der Hansestadt hier Mitglied. Zahlreiche weitere sind Gäste oder noch Beobachter.

Mit einem Gottesdienst in der Wandsbeker Christuskirche und zahlreichen Vertretenden der Mitgliedskirchen wurde an ihre Gründung 1964 erinnert. "Auch in schwierigen Zeit sind wir zusammen geblieben, heute herrscht großes Vertrauen", würdigte Pastor Uwe Onnen, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Hamburg, das Jubiläum.

Katri Oldendorff, Karl Schulz, Carolin Decke und Uwe Onnen bei Feier 60 Jahre ACK Hamburg
Mitglieder des Vorstands der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Hamburg: Pastorin Katri Oldendorff, Pfarrar Karl Schulz, Pröpstin Carolin Decke und Pastor Uwe Onnen (v li n re) im ökumenischen Gottesdienst zur Feier der Gründung vor 60 Jahren.© Claudia Ebeling

In der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Hamburg arbeiten mehr als 35 orthodoxe, katholische, reformatorische, freikirchliche und pentekostale Kirchen auf dem Gebiet der Hansestadt zusammen. Sie ist die größte der insgesamt 14 regionalen Arbeitsgemeinschaften innerhalb Deutschlands.

Brücken bauen und christliches Leben sichtbar machen

Ihr Ziel ist es, die Vielfalt christlichen Lebens in Hamburg sichtbar zu machen, Brücken zwischen verschiedenen Konfessionen und Kulturen zu bauen und gemeinsam Verantwortung für Gestaltung und das Zusammenleben der Zivilgesellschaft zu übernehmen.

„Wir erleben, dass die Gemeinschaft der Kirchen in Hamburg in großer Vielfalt lebendig ist und sind dankbar für die zurückliegenden 60 Jahre der Zusammenarbeit", betonte die Ökumenebeauftragte der Nordkirche, Annette Reimers-Avenarius. Sie ist Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft.

Katri Oldendorff, Karl Schulz und Carolin Decke mit Taufwasser bei Feier 60 Jahre ACK
Wasser war ein wichtiges Symbol beim Jubiläumsgottesdienst zum 60jährigen Bestehen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Hamburg. Es symbolisiert Bewegung und Erneuerung. Von links nach rechts: Pröpstin Carolin Decke, Pfarrer Karl Schultz und Pastorin Katri Oldendorf.© Claudia Ebeling

Mutige Schritte in Zukunft nötig

Für die Zukunft brauchen wir mutige Schritte in der Ökumene, zum Beispiel im Hinblick auf die gegenseitige Taufanerkennung und die gemeinsame Nutzung von Kirchgebäuden und Räumen. 

Auch bei diakonischen und sozialen Projekten sie eine gute Zusammenarbeit wichtig, "zum Wohl der Menschen in unserer Stadt“, sagte die Ökumenebeauftragte weiter.

Erzpriester Constantin Miron, Vorsitzender der ACK Deutschland, gratuliert zur Feier 60 Jahre ACK Hamburg
Erzpriester Constantin Miron, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland und Vorsitzender der Orthodoxen Bischofskonferenz, erinnert an das gemeinsame Ziel der Ökumene: Trotz unterschiedlicher Sprachen und Herkünfte, haben alle Kirchen Verständigung über Grenzen hinweg im Blick.© Claudia Ebeling

Dach für ökumenische Zusammenarbeit in Hamburg

Die Arbeit der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Hamburg wird durch die Vollversammlung der Delegierten aller Mitgliedskirchen getragen, die sich dreimal jährlich trifft.

In der Vollversammlung sind Mitgliedskirchen, Gastmitglieder sowie als Beobachter wichtige ökumenische Initiativen und Projekte vertreten.

Uwe Onnen, Vorsitzender der ACK Hamburg, übergibt Urkunden an Mitglieder der Neuapostolischen Kirche Nord- und Ostdeutschland zur Aufnahme
Uwe Onnen, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Hamburg, übergibt Urkunden an Mitglieder der Neuapostolischen Kirche Nord- und Ostdeutschland. Sie wurden während des Gottesdienstes zur Feier der Gründung vor 60 Jahren aufgenommen.© Claudia Ebeling

Hintergrund: Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (1/3)

Der Zweite Weltkrieg hatte die Kirchen weltweit durch die Erfahrung erschüttert, dass sie nicht zu gemeinsamem Zeugnis und Handeln gefunden hatten. Es begann ein neues Nachdenken darüber, wie die christlichen Kirchen stärker zusammenwachsen und gemeinsam reden und handeln können.

Hintergrund, 2/3

Ziel der ökumenischen Bewegung war es, die Kirchen "zu gemeinsamem Zeugnis und Dienst" zu vereinen. Neben dem weltweiten Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) bildeten sich in vielen Ländern Nationale Kirchen- und Christenräte.

Hintergrund, 3/3

Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland wurde 1948 von fünf Kirchen gegründet. Heute hat die ACK 17 Mitgliedskirchen und 8 Gastmitglieder. Fünf ökumenische Organisationen haben Beobachterstatus. Aktueller Vorsitzender ist Erzpriester Radu Constantin Miron von der Orthodoxen Bischofskonferenz.

Vor 60 Jahren war Verständigung nicht selbstverständlich

13 Kirchen verschiedener Konfessionen gehörten zu den Gründungsmitglieder der Arbeitsgemeinschaft in Hamburg. In den 60er Jahren, den Zeiten des Kalten Krieges und auch politischer Polarisierung, war ökumenische Verständigung nicht selbstverständlich.

Der katholischen Kirche zum Beispiel war es vor dem 2. Vatikanischen Konzil, das von 1962 bis 1965 dauerte, nicht gestattet, an ökumenischen Gesprächen teilzunehmen.

Feier 60 Jahre ACK Hamburg 60er Jahre Style Deko mit Blumen
1964 ist die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Hamburg gegründet worden. Die Blumendekoration zur Feier des Jubiläums erinnert an die Zeit.© Claudia Ebeling

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