Assyrischer Erzdiakon ruft Politiker zu Einsatz für Menschenrechte auf

11. April 2016

Breklum. Erzdiakon Emanuel Youkhana, Assyrische Kirche des Ostens, hat am Wochenende bei der Ökumene-Generalversammlung in Breklum deutsche Politiker aufgerufen, ihren Einfluss für eine Verbesserung der Menschenrechtslage im Nahen und Mittleren Osten zu nutzen: "Solange Christen und andere Minderheiten diskriminiert werden, verlassen sie die Region und werden zu Flüchtlingen."

In seinem Vortrag vor der 9. Generalversammlung des Zentrums für Mission und Ökumene der Nordkirche schilderte der Erzdiakon die Situation von Christen im Nahen und Mittleren Osten. In den Ländern der Region müsse sich zudem die Kultur des Miteinanders ändern.

"Wir Christen können eine Brücke sein zwischen allen verschiedenen Gruppen und Religionen im Irak. Wir werden gebraucht für eine Kultur der Liebe, Menschenwürde und des Friedens", sagte Youkhana, der zugleich Gründer und Leiter der Hilfsorganisation Christian Aid Program Northern Iraq (CAPNI) ist. Sie unterstützt im Nordirak vor allem christliche und jesidische Flüchtlinge, die nicht in die offiziellen Lager gehen, sondern in Ruinen und auf Dörfern Zuflucht suchen.

Winterhilfe: Nordkirche unterstützt Christen im Mittleren Osten

Die Nordkirche hat die humanitäre Arbeit von CAPNI bereits zweimal mit einer Winter-Nothilfe aus Mitteln des Kirchlichen Entwicklungsdienstes unterstützt, zuletzt im Dezember 2015 mit 100.000 Euro. Landesbischof Gerhard Ulrich betonte: "Unser Glaube verbindet uns über Grenzen hinweg. Wir haben das gemeinsame Ziel eine Brücke für Frieden und Menschenwürde zu sein."

Wiederwahl: Landesbischof Ulrich leitet Generalversammlung

Zuvor hatte die Generalversammlung Gerhard Ulrich am Freitag in seinem Amt als Vorsitzender des Gremiums bestätigt. Auch die Kandidaten für einen neuen Vorstand des Zentrums für Mission und Ökumene haben die 73 Mitglieder der Generalversammlung gewählt und damit der Kirchenleitung zur offiziellen Entsendung in den Vorstand vorgeschlagen.

Scheidenden Vorstandsvorsitzenden Bollmann gewürdigt

Propst i. R. Jürgen Bollmann gab den Vorstandsvorsitz nach fast zwei Jahrzehnten ab. "Seine Umsicht und Energie, seine mit Augenmaß gepaarte Leidenschaft waren ein Segen für uns", sagte Dr. Klaus Schäfer, Direktor des Zentrums für Mission und Ökumene. Über seine Nachfolge wird die Kirchenleitung entscheiden.