„Hamburg, Husum, Himmelreich“

Ausstellung und Konzertreihe zur Orgelkultur in Norddeutschland

Orgelpfeifen der Mögeltönderorgel in Süddänemark
Orgelpfeifen der Mögeltönderorgel in Süddänemark© Konrad Küster

10. April 2013 von Mathias Benckert

Hamburg. In Vorbereitung auf das Reformationsjubiläum 2017 wird am kommenden Sonnabend (13. April) in der Hamburger Hauptkirche St. Jacobi die Ausstellung „Hamburg, Husum, Himmelreich – Orgeln an der Nordsee: Kultur der Marschen“ eröffnet.

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Um 19 Uhr begrüßen der Reformationsjubiläums-Beauftragte der Nordkirche, Oberkirchenrat Dr. Daniel Mourkojannis, Landeskirchenmusikdirektor Hans-Jürgen Wulf und der Kurator der Ausstellung, Professor Konrad Küster, die Gäste. Nach der Eröffnung spielen im Stundentakt Studierende der Hochschule Bremen Stücke norddeutscher Orgelmusik an der Arp-Schnitger-Orgel.

„Die Orgelausstellung ist ein Meilenstein auf dem Weg zum Reformationsjubiläum“, so Landeskirchenmusikdirektor Hans-Jürgen Wulf. „Mit ihr wird für eine breite Öffentlichkeit die Bedeutung des Orgelbaus und der Orgelmusik für die geistliche und kulturelle Identität der Nordseeregion sichtbar.“ Weiter würdigte Wulf im Vorfeld der Ausstellung den Einsatz von Professor Konrad Küster: „Es ist dem über mehr als zehn Jahre währenden persönlichen Einsatz von Professor Küster zu verdanken, dass diese faszinierende Facette unserer lokalen Kirchenmusikgeschichte nun kompakt und kompetent präsentiert werden kann. Hier werden Musik-, Kirchen-, Technik- und Wirtschaftsgeschichte einer ganzen Region sichtbar!“

Konrad Küster, Professor für Musikgeschichte an der Universität Freiburg, hat im Auftrag der Nordkirche und in Kooperation mit den Landeskirchen Hannovers und Oldenburgs die multimediale Ausstellung konzipiert, die als Wanderausstellung bis 2019 an weiteren Orten zu sehen sein wird. Sie wird die Vielfalt und Qualität dieser besonderen Orgellandschaft zeigen. Hörstationen, Filme und Computerpräsentationen vertiefen die Informationen, die sich aus umfangreichem Bildmaterial ergeben.

„An der Nordsee sind von den Menschen vor Ort Orgelparadiese geschaffen worden“, so Konrad Küster. „Die Wurzeln liegen unmittelbar vor der Reformation. Bauern und dörfliche Kaufleute rüsteten damals ihre Kirchen mit Orgeln aus. In zahllosen Dörfern hinter den Deichen wurde damit schon im 16. Jahrhundert die Exklusivität der Orgelmusik zur Normalität einer großen Region.“ Kleinste Dörfer seien wegen ihrer großen, traditionsreichen Instrumente zu Weltruhm gelangt – bespielt mit Musik von Bach, Böhm oder Buxtehude, die aber nie dort gewesen seien. „Dies erzählt die Ausstellung: quer durch die Jahrhunderte, quer durch die Geschichte von Orgelbau und Orgelmusik, quer durch die Regionen.“

Die Hauptkirche St. Jacobi ist die erste Station der Wanderausstellung. Weitere Stationen im Jahr 2013 sind Kotzenbüll (Eiderstedt), Pilsum (Ostfriesland), Pellworm, Husum, Jork, Hamburg-Blankenese, Lögumkloster (Dänemark) und Mölln. Weitere Stationen bis ins Jahr 2019, dem 300. Todesjahr vom Orgelbauer Arp Schnitger, sind in Planung.

Mit der Wanderausstellung widmet sich die Nordkirche einem wichtigen Thema der Reformation. „Norddeutsche Musik hat das Luthertum geprägt“, sagt Oberkirchenrat Dr. Daniel Mourkojannis. Die Ausstellung findet im Zusammenhang des Verbundprojekts „Luthers Norden“ statt, in dem sich die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland gemeinsam mit Partnern aus Kultur und Gesellschaft auf das Reformationsjubiläum 2017 vorbereitet.

So findet in Schleswig zwischen dem 26. April und 1. Mai 2013 bereits zum zweiten Mal die Gottorfer Hofmusik statt. In Zusammenarbeit mit der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf entstand wieder eine Konzertreihe mit Werken bisher kaum bekannter Gottorfer Hofkapellmeister. Weitere Informationen im Internet unter <link http: www.schloss-gottorf.de link-extern>www.schloss-gottorf.de

Der Fachbereich Evangelische Theologie der Universität Hamburg veranstaltet im Blick auf das Reformationsjubiläum eine internationale Fachtagung zu Leben und Wirken von Johann Rist (1607-1667). Die Tagung unter dem Titel „Johann Rist – Profil und Netzwerke eines Pastors, Dichters und Komponisten der Barockzeit“ findet vom 2. bis 5. Mai 2013 im Gästehaus der Universität Hamburg statt. Weitere Informationen im Internet unter <link http: www.theologie.uni-hamburg.de link-extern>www.theologie.uni-hamburg.de

 

Veranstaltungen und Konzerte zur Ausstellung „Hamburg, Husum, Himmelreich“, Hauptkirche St. Jacobi:

Sa, 13. April, 19 Uhr, Eröffnung der AusstellungOKR Dr. Daniel Mourkojannis, LKMD Hans-Jürgen Wulf, Prof. Konrad Küster
19.30 | 20.30 | 21.30 | 22.30 | 23.30 Uhr: Norddeutsche Orgelmusik, Studierende der Hochschule Bremen

Di, 16. April, 20 Uhr, Musik in Marschen und Metropolen
Werke von Heinrich Scheidemann, Peter Heydorn, Christian Callsen, Nikolaus Bruhns und aus dem Husumer Orgelbuch
Orgel: Hans-Jürgen Wulf, Einführung & Moderation: Prof. Konrad Küster

Sa, 20. April,10 -18.30 Uhr, Orgeltag
Symposion 20. Jahrestag Wiedereinweihung der Arp-Schnitger-Orgel
unter anderen ein Grußwort von Bischöfin Kirsten Fehrs.

Sa, 20. April, 19 Uhr
Konzert Harald Vogel

So, 21. April,10 Uhr, Gottesdienst
Eccard: Missa carminum, Vokalensemble

Di, 23. April,20 Uhr, Gesetz und Evangelium in Musik und Theologie
Werke von Praetorius, Weckmann, Buxtehude
Vortrag: Bischöfin Kirsten Fehrs, Orgel: Rudolf Kelber

Di, 30. April,20 Uhr, Orgelkonzert
Studierende der Musikhochschule Lübeck

Di, 7. Mai,20 Uhr, Orgelkonzert
Gesetz und Evangelium II, J. S. Bach: Aus dem 3. Teil der Clavier-Übung
Carolyn Shuster-Fournier, Paris

Di, 14. Mai,20 Uhr Orgelkonzert
Hamburger Organisten: Diemut Kraatz-Lütke, Klaus Singer, Rainer Schmitz, Thomas Cornelius

Veranstaltungen
Orte
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