Barther Kirchenbibliothek sichert historischen Bestand
29. Februar 2016
Barth. Die bedeutende Kirchenbibliothek in Barth (Landkreis Nordvorpommern) hat Teile ihres historischen Bestands gesichert. Alle Manuskripte und historischen Bibeln konnten in den letzten Monaten restauriert werden, sagte die Vorsitzende des Fördervereins, Ulrike Volkhardt, am Sonnabend zum Abschluss des Projekts in Barth.
Die dafür nötigen 40.000 Euro kamen größtenteils von der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) mit Sitz in Berlin.
Zum Bestand gehören auch Schriften von Melanchthon
Damit sei ein erstes großes Restaurierungsvorhaben umgesetzt worden, so Volkhardt. Zum Bestand der Bibliothek gehören unter anderem mittelalterliche Handschriften und Inkunabeln. Als Inkunabeln oder Wiegendrucke werden die frühesten Erzeugnisse des Buchdrucks bezeichnet, die bis 1500 erschienen sind. Weitere Kostbarkeiten sind ein Lutherthesaurus als eine Art Wörterbuch, Schriften des Luther-Freundes Melanchthon sowie Notenfunde.
Die historische Kirchenbibliothek von St. Marien in Barth wurde 1398 erstmalig erwähnt. Im April 2013 war die über 600 Jahre alte Büchersammlung feierlich wiedereröffnet worden. Zuvor war sie durch Feuchtigkeit und Schimmelbefall bedroht gewesen. Die rund 4.000 Bücher der Bibliothek waren im Zentrum für Bucherhaltung Leipzig gereinigt worden. Die in Vergessenheit gewesenen Bibliotheksräume in der Marienkirche waren saniert und neu eingerichtet worden. Zudem wurde damals ein Ausstellungsbereich gestaltet.
Werke der Öffentlichkeit zugänglich machen
In einem neuen, zunächst bis Ende 2017 angelegten Projekt soll nun die Barther mit weiteren Kirchenbibliotheken in Mecklenburg-Vorpommern vernetzt und erschlossen werden. Ziel sei, sie einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und damit ihre wissenschaftliche Nutzung zu fördern, so Volkhardt. Betreut und unterstützt wird das Vorhaben von der evangelischen Nordkirche und der Universität Rostock.