Hamburger Wohnungspolitik

Bezahlbarer Wohnraum dringend gesucht: Neues Bündnis gegen Wohnungsnot

© Sabine Henning, kirche-hamburg.de

01. Juli 2016 von Sabine Henning

Ein neu gegründetes Bündnis aus Diakonie, Caritas, dem Verein „Mieter helfen Mietern“ und dem Projektentwickler „Stattbau Hamburg“ will vereint das Thema Wohnungsnot in Hamburg angehen. Die Partner des „Hamburger Bündnisses für eine neue soziale Wohnungspolitik“ erhoffen sich damit mehr Durchsetzungskraft gegenüber dem Hamburger Senat.

Die Situation für dringlich suchende Menschen werde immer dramatischer, sagte Gabi Brasch, Vorstand im Diakonischen Werk Hamburg. 2014 seien mehr als 14.000 Haushalte akut von Wohnungsnot betroffen gewesen. Die Zahl habe seitdem aufgrund von Zuwanderung kontinuierlich zugenommen. 

14.000 Hamburger Haushalte waren 2014 von akuter Wohnungsnot betroffen

Das Bündnis forderte den Senat auf, die Zahl der "Anerkannt vordringlich Wohnungssuchenden" in den nächsten fünf Jahren zu halbieren. Dieselbe Forderung wurde für bereits wohnungslose Menschen aufgestellt, denn die bislang von der Hamburger Politik ergriffenen Maßnahmen reichen nicht aus. Die Bündnispartner kritisieren, dass sich die bisherigen Bemühungen vor allem auf den Wohnungsneubau konzentrierten. Doch damit werde das Ziel, die Wohnungsnot zu lindern, nicht schnell genug erreicht, so Karin Aßmus von „Mieter helfen Mietern“.

Sie erinnerte daran, dass von den im vergangenen Jahr 8521 neu gebauten Wohnungen zwar 2185 Sozialwohnungen gewesen seien. Lediglich 26 von diesen waren jedoch verbindlich für vordringlich suchende Menschen vorgesehen.

Konsequente Ausrichtung auf soziale Wohnungspolitik gefordert

Das bedenkliche Zwischenfazit des Bündnisses: immer mehr Menschen leben auf der Straße und Unterkünfte sind überfüllt. Dazu komme, dass oftmals unnötig Kosten entstünden, weil beispielsweise volljährig gewordene Jugendliche weiter in stationären Einrichtungen lebten, statt sie in eigenen Wohnungen ambulant zu betreuen.

Zu den Menschen, die als "vordringlich Wohnungssuchende" anerkannt seien, zählten Rollstuhlfahrer auf der Suche nach einer barrierefreien Wohnung ebenso wie Familien, die auf 40 Quadratmetern lebten und Frauen und Kinder, die von häuslicher Gewalt betroffen seien. Eine Forderung des Bündnisses lautet daher, die sogenannten „Freistellungsgebiete“ aufzuheben. Diese ermöglichen es Eigentümern seit Jahrzehnten, Sozialwohnungen auch an Haushalte zu vermieten, die die gesetzlich festgelegten Einkommensgrenzen überschreiten.

Wohnungsnot hat viele Gesichter in Hamburg

Durch eine Aufhebung könnten etwa in Mümmelmannsberg oder Wilhelmsburg durch normale Fluktuation rund 600 Wohnungen zur Verfügung stehen, sagte Tobias Behrens, „Stattbau Hamburg“-Geschäftsführer. Zudem müsse das kommunale Wohnungsunternehmen SAGA/GWG „konsequent“ auf soziale Wohnungspolitik ausgerichtet werden, so eine weitere Forderung des Bündnisses: Mindestens jede zweite der jährlich 9.000 durch Fluktuation frei werdenden Wohnungen sollte an Haushalte vermietet werden, die auf dem freien Wohnungsmarkt kaum eine Chance haben.

Info

Unter dem Motto „Oh(ne) Wohnung!“ lädt das Diakonische Werk Hamburg am Sonntag, 3. Juli von 18 bis 19 Uhr in die St. Georgskirche am Hauptbahnhof zu seinem zweiten Gottesdienst mit Theater und Musik ein. Den Gottesdienst gestalten Mitarbeitende und Bewohnende des Marianne Döll Hauses (hoffnungsorte), die Übergangswohnungen für Frauen anbieten. Für den geistlichen Impuls sorgt Diakoniechef Landespastor Dirk Ahrens. Die Hamburger Diakonie-Gottesdienste sind eine gemeinsame Veranstaltungsreihe der Kirchengemeinde St. Georg-Borgfelde und der Diakonie Hamburg.

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