Bischof Abromeit: Im Urlaub neue Dimensionen erfahren
23. März 2017
Der Greifswalder Bischof Hans-Jürgen Abromeit hat die Urlauberseelsorge als wesentlichen Teil der Gemeindearbeit bezeichnet. Im Urlaub könnten Menschen "eine neue Dimension erfahren, für die im Alltag kein Raum ist", sagte er auf dem 8. Fachkongress "Kirche und Tourismus im Norden", der unter dem Motto "Auf der Suche nach Sinn. Kirche als anderer Raum" am Mittwoch in Wismar zu Ende ging.
Deutschlandweit ist die Nordkirche laut einer Umfrage die Urlaubskirche Nummer 1. Immerhin 13 Prozent der Deutschen verbringen ihren Haupturlaub zwischen Usedom und Helgoland. Auf Rang 2 folgt die Bayerische Landeskirche mit 6,4 Prozent. Das beliebteste Reiseziel ist demnach die Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns.
Diese Beliebtheit prägt laut Abromeit auch den Charakter von Kirchengemeinden - besonders in touristischen Hochburgen wie der Insel Hiddensee. Vor allem seien es Auswärtige, die zum Beispiel unter dem Rosenhimmel der Kirche in dem Ort Kloster getraut, getauft und teilweise auch auf ihrem letzten Weg ausgesegnet werden wollen. "In diesen Gemeinden befruchten sich Urlauberseelsorge und Gemeindearbeit so, dass die Grenzen fließend werden."
Raum, um zur Ruhe zu kommen
Offene Türen seien die Voraussetzung für die Seelsorge im Urlaub. "Wir als Kirche heißen die Touristen willkommen und bieten ihnen Raum, um zur Ruhe zu kommen, sich zu besinnen, neue Perspektiven kennenzulernen und einzuüben." Dabei spielten Konzerte und Ausstellungen eine wichtige Rolle. Doch Urlauber seien auch empfänglich für Symbole und Botschaften der Bibel, wenn sie ihnen in einer verständlichen Sprache gesagt werden. "Menschen, die zu Hause nur zu Weihnachten in die Kirche gehen, lassen sich im Urlaub an der Ostseeküste gern zum sonntäglichen Gottesdienst einladen."
Auf dem Fachkongress präsentierte die Nordkirche auch ihre neue Kirchen-App und einen der Strandkörbe, mit denen sie sich bei der "Weltausstellung Reformation" vom 20. Mai bis 10. September 2017 in Wittenberg vorstellen wird. Insgesamt werden dafür 32 wetterfeste Strandkörbe in Behindertenwerkstätten in Meldorf bei Kiel und Ducherow bei Anklam (Landkreis Vorpommern-Greifswald) gefertigt.