Bischof Thomas aus Ägypten zu Gast in der Nordkirche
14. Juli 2016
Der Bischof der Koptisch-Orthodoxen Kirche Ägyptens war fünf Tage lang in der Nordkirche zu Gast. In der Zeit hat er vor allem von seinem Engagement für Dialog und Gerechtigkeit berichtet. Er plädiert dafür, jeder Form von Ausgrenzung entgegenzutreten: "Wir müssen unseren Mitmenschen vorbehaltslos gegenübertreten und sie gleichberechtigt teilhaben lassen an der Gestaltung unseres Zusammenlebens", so Bischof Thomas.
In seinem von politischen und sozialen Spannungen geprägten Umfeld versuche er, diese Haltung vorzuleben. "Seine Begegnungsstätte in Anafora ist ein hoch geschätzter ökumenischer und interreligiöser Begegnungsort in der Wüste zwischen Alexandria und Kairo. Von der Arbeit, die dort geleistet wird, können wir hier viel lernen", resümierte der Referent für Christlich-Islamischen Dialog, Axel Matyba, zum Abschluss des Besuches.
Bischof Thomas, dessen Diözese El Qussia und Mair in Oberägypten liegt, war bis Ende vergangener Woche (8. Juli) fünf Tage lang in der Nordkirche zu Gast. Unter anderem hat er an einem Thementag des Pastoralpsychologischen Instituts mit dem Titel "Seelsorge im Grenzbereich – Selbst- und Fremdwahrnehmungen in interreligiösen Kontexten" teilgenommen und in Rendsburg einen Workshop geleitet.
Einsatzplätze in Anafora für Freiwillige aus der Nordkirche geplant
"Alle Gesprächspartner waren sehr beeindruckt von seinem tiefen Glauben, seiner Ausstrahlung und seinem Einsatz für wirkliche Freiheit, Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit", so Axel Matyba. Seiner Einschätzung nach ist Bischof Thomas eine wichtige Stimme innerhalb der koptisch-orthodoxen Kirchen. Gemeinsam mit dem Referat für Stipendien- und Freiwilligenprogramme im Zentrum für Mission und Ökumene wird nun auch daran gearbeitet, in Anafora Einsatzplätze für Freiwillige aus der Nordkirche zu schaffen.
Schwerer Stand für Christen in Ägypten
"Für die Christen in Ägypten ist auch der internationale Austausch und das Gespräch sehr wichtig", weiß Matyba, der selbst mehrere Jahre die deutschsprachige Gemeinde in Kairo geleitet hat. In Ägypten hätten Christen politisch einen schweren Stand, da sei es gut in eine internationale ökumenische Gemeinschaft eingebunden zu sein.