Breitner will Verwandte von syrischen Flüchtlingen einreisen lassen
16. August 2013
Kiel. Schleswig-Holsteins Innenminister Andreas Breitner (SPD) will Verwandten von Bürgerkriegsflüchtlingen aus Syrien eine Aufenthaltserlaubnis erteilen, wenn sie nach Deutschland einreisen wollen. "Der Familiennachzug ist eine humanitäre Selbstverständlichkeit", sagte Breitner in Kiel.
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Der entsprechenden Aufenthaltsanordnung des Landes müsse Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) jedoch sein Einvernehmen erteilen. Breitner begründete den Vorstoß Schleswig-Holsteins damit, dass sich nicht alle Länder in dieser Frage einigen konnten.
Der Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein hatte am Mittwoch eine Aufnahme von Familienangehörigen der in Schleswig-Holstein lebenden Flüchtlinge gefordert. Nach Angaben der Organisation halten sich im nördlichsten Bundesland 74 syrische Familien (insgesamt 467 Familienmitglieder) und weitere Einzelpersonen auf, darunter 199 Kinder. Sie würden alle auf einen Familiennachzug warten, hieß es. Ihre Angehörigen hielten sich im Bürgerkriegs-Land Syrien, im Irak oder in der Türkei auf.
Breitner bedauerte, dass Friedrich bislang nicht selbst aktiv geworden sei. Nachdem der Deutsche Bundestag Ende Juni einstimmig beschlossen habe, die Bundesregierung möge den Ländern für einen Familiennachzug das Einvernehmen erteilen, sei er jedoch zuversichtlich, dass sein Amtskollege zu der Regelung in Schleswig-Holstein nicht Nein sagen werde. "Hans-Peter Friedrich kann beweisen, dass Humanität keine Parteigrenzen kennt und auch mitten in einem Bundestagswahlkampf möglich ist", sagte Breitner.
Info: <link https: mail client _blank link-extern>www.im.schleswig-holstein.de