Frauenmahl

Burgfrauen melden sich zu Wort

Sie melden sich zu Wort: Brigitte Gottuk als Katharina von Bora (l.) und Sabine Klüh, die durch das Programm führte.
Sie melden sich zu Wort: Brigitte Gottuk als Katharina von Bora (l.) und Sabine Klüh, die durch das Programm führte.© Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde/Inga Lange

23. Mai 2017 von Lena Modrow

Im Hause Martin Luthers waren Tischreden Tradition. Der Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde ließ diese beim ersten Frauenmahl nun wieder aufleben. Das Motto: „500 Jahre Reformation reichen uns nicht! Burgfrauen melden sich zu Wort“. Im Kirchenraum der Büdelsdorfer Auferstehungskirche wurde bei einem Vier-Gänge-Menü über Gerechtigkeit diskutiert.

 
Zwischen gebackenen Süßkartoffel-Bällchen, Linsen-Dhal-Suppe, Gemüse in Erdnusssauce und Schokoladenmousse gab es drei Kurzimpulse zum Thema. Die Biobäuerin Luise Sunder-Plassmann machte den Anfang. Sie und ihr Mann melken auf ihrem Hof Ahmen bei Kappeln zweimal am Tag Schafe und stellen aus der Milch selbst Käse her. „Sind die Preise, die die Bauern erhalten, gerecht? Welche Preise sind fair?“, fragte Luise Sunder-Plassmann. Und was sei der Verbraucher bereit zu zahlen? „In anderen europäischen Ländern geben die Kunden mehr Geld für Lebensmittel aus als in Deutschland“, berichtete sie.

"Die, die viel haben, sollen mit den ärmeren teilen"

Die Theologin Irene Pabst vom Frauenwerk der Nordkirche sprach über Gerechtigkeit im Blickwinkel der Bibel. Sie sagte, dass biblische Gerechtigkeit eine ausgleichende Gerechtigkeit sei. Die, die viel haben, sollen mit den ärmeren teilen. „Beide Gruppen bewegen sich von den Rändern zur Mitte.“ So würden beide Gemeinschaft gewinnen und ein gutes Leben.

"Frauen verändern die Dynamik in Friedensverhandlungen"

Um Gerechtigkeit für Frauen in Nachkriegszeiten ging es bei Heide Serra von der Hilfsorganisation AMICA. Sie berichtete davon, dass Friedensabkommen statistisch gesehen länger hielten, wenn Frauen mitreden dürften. „Frauen verändern die Dynamik der Verhandlungen“, sagte sie. Außerdem sei es wichtig, geschützte Räume für Frauen aus Kriegsgebieten vorzuhalten, „Räume zum Schweigen, Reden und Schreien“.

Gerechtigkeit fängt bei jedem Menschen direkt an

Das Ziel des Frauenmahls war: Reformatorische Impulse für das eigene Handeln mitnehmen und auch umsetzen. Die ersten Frauen wurden inspiriert, sich der Hilfsorganisation anzuschließen. „Das ist das, was wir uns wünschen: hören – reden – handeln“, sagte Sabine Klüh, Referentin für Frauenarbeit, die durch den Abend führte. Luthers Ehefrau Katharina von Bora, gespielt von Brigitte Gottuk, unterstützte dies. „Ich freue mich, dass ihr euch Gedanken macht, die Welt zu gestalten“, sagte sie. Denn: „Gerechtigkeit fängt bei jedem Menschen direkt an. Steht auf, tretet ein für euer Recht. Das wünsche ich mir von euch“, gab sie den Frauen mit auf den Weg.

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