Kirchenparlament

Das sind die Themen der Landessynode

Die Landessynode tagt in Lübeck-Travemünde.
Die Landessynode tagt in Lübeck-Travemünde.© Lena Modrow

01. März 2018 von Stefan Döbler

In Lübeck-Travemünde beginnt am Donnerstag (1. März) die dreitägige Landessynode der Nordkirche.

Zum Auftakt beraten die 156 Kirchenparlamentarier ein Kirchengesetz zur Prävention und Intervention gegen sexualisierte Gewalt. Erstmals würde damit eine Gliedkirche innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) rechtliche Standards gegen sexualisierte Gewalt in einem Präventionsgesetz verankern.

Beratungen über die Personalentwicklung bis 2030

Einen Tag darauf diskutieren die Synodalen darüber, wie sich die Nordkirche darauf einstellt, dass wie in der gesamten Gesellschaft auch in der Kirche die Generation der „Baby Boomer“ in den nächsten Jahren das Ruhestandsalter erreicht. Viele kirchliche Berufe sind davon betroffen. In der Nordkirche laufen deshalb bereits intensive Beratungen auf allen Ebenen, um die Veränderungen zu gestalten.

Die Landessynode wird darüber beraten, nach welchen Grundsätzen Personalentwicklung und Stellenverteilung bei Pastorinnen und Pastoren künftig gesteuert werden können. Hintergrund dafür ist, dass in den Jahren 2020 bis 2030 rund 900 Pastorinnen und Pastoren der Generation der geburtenstarken Jahrgänge aus dem aktiven Dienst in den Ruhestand eintreten werden. Im selben Zeitraum werden laut Prognosen jedoch nur rund 300 Nachwuchsgeistliche ihren Dienst aufnehmen. Im Vergleich zu den heute rund 1.700 Pastorinnen und Pastoren würden in der Nordkirche am Ende dieser demographischen Veränderung rund 600 weniger zur Verfügung stehen.

Intensive Nachwuchsförderung

Schon jetzt erhöht die Nordkirche daher den Personalbestand bei Pastorinnen und Pastoren vorsorglich. Eine Vorreiterrolle innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat die Nordkirche schon vor sieben Jahren bei der Intensivierung der Nachwuchsgewinnung eingenommen: Als eine der ersten Landeskirchen begeistert sie seitdem zum Beispiel mit dem Projekt "Nachwuchsförder" junge Leute für den Dienst als Pastorin oder Pastor. Andere Landeskirchen folgen mittlerweile.

Ausbildungskapazitäten am "Campus Ratzeburg" werden erhöht

Zugleich investiert die Nordkirche in den „Campus Ratzeburg“. Über den aktuellen Stand dazu wird der Greifswalder Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit (Sprengel Mecklenburg und Pommern) der Landessynode berichten. Zu dem landeskirchlichen Aus- und Fortbildungszentrum in Ratzeburg gehört auch das Prediger- und Studienseminar, in dem junge Theologinnen und Theologen im Rahmen eines zweieinhalbjährigen kirchlichen Vorbereitungsdienstes (Vikariat) auf den Pfarrdienst in der Nordkirche vorbereitet werden. Seine Ausbildungskapazitäten wurden deutlich erhöht: Jährlich können 40 Vikarinnen und Vikare die Ausbildung abschließen. Aktuell sind 78 in fünf Gruppen in der Ausbildung. 2016 richtete die Nordkirche das Vikariat im Ehrenamt ein, um weiteren, schon berufstätigen Theologinnen und Theologen die Ausbildung fürs Pfarramt zu ermöglichen. Außerdem laufen Beratungen, wie künftig ein Weiterbildungsstudiengang Evangelische Theologie als alternativer Zugang  zum Vikariat angeboten werden könnte.

Außerdem hebt die Nordkirche die Regelaltersgrenze für Pastorinnen und Pastoren schrittweise auf das vollendete 67. Lebensjahr an – entsprechend der Regelung für Bundesbeamte.

Auszeichnungen, Berichte und Gesetzesänderungen

Weitere Tagesordnungspunkte der Landessynode sind ein Kirchengesetz zur Änderung des Pastorenvertretungsgesetzes, Berichte des Präsidiums der Landessynode sowie des Bischofs im Sprengel Schleswig und Holstein, Gothart Magaard, die Jahresrechnung 2016 der Nordkirche, die Vorbereitungen der im September geplanten Themensynode „Ehrenamt und Engagementförderung“ sowie die Verleihung mehrerer Auszeichnungen der Nordkirche: des Initiativpreises der Landessynode „Der Nordstern“, des Fundraisingpreises, des „Eine-Welt-Preises“ und des Preises „Sing me to heaven“.

 

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