Kirchgebäude

Der Turm der Lübecker Marienkirche wird saniert

Seit mehreren Jahren sind die Türme von St. Marien zu Lübeck aus Sicherheitsgründen eingerüstet.
Seit mehreren Jahren sind die Türme von St. Marien zu Lübeck aus Sicherheitsgründen eingerüstet.© Lena Modrow

22. November 2019

Seit sieben Jahren sind die Türme der stadtbildprägenden Lübecker St. Marienkirche eingerüstet. Jetzt hat endlich die Sanierung der Doppelturm-Anlage begonnen. Die Stiftung für Denkmalschutz übergab Marienpastor Robert Pfeifer einen Förderbescheid über 50.000 Euro, die in die Verankerung der Eckquader der 125 Meter hohen Türme fließen sollen.

"Ich freue mich darauf, die schönen Türme von St. Marien bald wieder ohne Gerüst zu sehen", sagte Pfeifer.

Türme aus Sicherheitsgründen eingerüstet

Die bis zu 70 Zentimeter großen Risse im Mauerwerk der Türme waren im Sommer 2012 erstmals einem Touristen aufgefallen. Der hatte von der gegenüber liegenden St. Petri-Kirche mit einem Teleobjektiv Fotos von der Citykirche gemacht - und Pastor Pfeifer daraufhin eine E-Mail geschickt. "Wir haben die Türme sofort von Bauchfachleuten überprüfen lassen", sagte Pfeifer. Kurz darauf fiel der erste Stein. Er war klein, fiel aber aus 60 Meter Höhe. Daraufhin wurden die Türme aus Sicherheitsgründen eingerüstet.

Die Fassade wird repariert

Nach einem aufwendigen Monitoring war der Grund für die Risse klar: Bei früheren Sanierungen wurde Zementmörtel verwendet, der sich mit dem Gipsmörtel aus dem Mittelalter nicht verträgt. Wo beide Mörtel aufeinander treffen, kommt es zu einer chemischen Reaktion. Das Gemisch geht auf wie Hefeteig und sprengt das Mauerwerk. An den Ecken der Türme wurden zudem keine Ziegelsteine, sondern Eckquader aus Granit verwendet, die sich zum Teil durch die Ausdehnung nach außen drehen. Die betroffenen Eckquader werden nun mit langen Gewindestangen verankert und die beschädigten Fassadenteile mit modernem Gipsmörtel repariert.

Letzte Reparatur war 2006 abgeschlossen worden

Dass Bauwerke wie St. Marien eine Generationenaufgabe sind und ständiger Pflege bedürfen, weiß Pastor Pfeifer. Dennoch hatte er nicht damit gerechnet, dass so schnell schon wieder eine Sanierung der Türme erfolgen muss. Die letzte Reparatur war erst 2006 abgeschlossen worden. Fugen im Mauerwerk, verwitterte Backsteine und Risse in den Strebebögen hatten Anfang 1996 die Sanierung notwendig gemacht. Seitdem war St. Marien eingerüstet. Elf Jahre lang war damals an der Kirche gebaut worden. Letztendlich war den Lübeckern der Anblick der Basilika in voller Pracht nur sechs Jahre lang vergönnt, bis das Baugerüst wieder aufgebaut werden musste.

Baumaßnahme soll im Sommer 2021 abgeschlossen sein

Andreas Tech von der Bauabteilung des Kirchenkreises Lübeck-Lauenberg rechnet damit, dass das Gerüst am Südturm bereits Mitte 2020 abgebaut werden kann. Die gesamte Baumaßnahme soll im Sommer 2021 abgeschlossen sein. Künftig soll jährlich ein Monitoring durchgeführt werden, das die Reaktionen im Mauerwerk kontrolliert.

Sanierung des Gewölbes steht ebenfalls an

Die Verantwortlichen hoffen anschließend auf eine längere Sanierungspause an St. Marien - zumindest was die Türme betrifft. Demnächst steht nämlich eine umfangreiche Sanierung des Gewölbes, des Raumgerüstes, der Wand- und Pfeilerflächen sowie die Rekonstruktion der historischen Totentanz-Orgel an. Insgesamt kosten die Maßnahmen 28 Millionen Euro. Der Haushaltsausschuss des Bundestages hatte am Donnerstag eine hälftige Ko-Finanzierung von 14 Millionen Euro zugesagt. Die Stadt wirbt nun um Spenden, um die Gesamt-Finanzierung auf die Beine zu stellen.

Erste hochgotische Ostsee-Kirche

Die Marienkirche und der Lübecker Dom zählen zu den bedeutendsten Bauwerken der historischen Altstadt Lübecks. Mit ihren mächtigen 125-Meter-Türmen und dem 38 Meter hohen Kirchenschiff ist die 750 Jahre alte Marien-Kirche die erste hochgotische Ostsee-Kirche und Vorbild für rund 70 weitere wie in Wismar, Stralsund, Danzig und Riga. Die Mutterkirche der Backsteingotik sollte als Zeichen eines mächtigen Bürgertums größer und schöner werden als der benachbarte Dom des Klerus, dessen Türme 115 Meter hoch sind.

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