Diakonie lädt zur Aktionswoche Schuldnerberatung
09. Juni 2023
Die Lebensmittel- und Energiekosten sind hoch, dazu steigen Kreditzinsen. Für viele ist das Risiko, in die Überschuldung zu rutschen, höher geworden. Die Schuldnerberatungsstellen machen mit einer Aktionswoche auf dieses Problem aufmerksam und erklären, welche Hilfen es gibt. Los geht es am 12. Juni.
Unter dem Motto „Was können wir uns noch leisten? Überschuldungsrisiko Inflation“ möchte die Diakonie Schleswig-Holstein über Angebote der Schuldnerberatung informiert werden.
Wissenswertes zu Online-Bezahlsystemen
Bis zum 16. Juni führen Beratungsstellen im ganzem Land Veranstaltungen und Angebote durch. Dazu gehören telefonische Feierabend-Hotlines, Informations- und Präventionsveranstaltungen und ein Online-Vortrag zum Thema „Bezahlsysteme im Internet - Was Sie über Paypal, Klarna und Co. wissen sollten.“
„Auch wenn die Inflationsrate in den vergangenen Monaten etwas gefallen ist, sind Lebensmittel, Mieten und Energie immer noch wesentlich teurer als zu Beginn des vergangenen Jahres“, sagt Sibylle Schwenk, Leiterin der Koordinierungsstelle Schuldnerberatung in Schleswig-Holstein.
Achtung: Teurer Dispokredit
„Gleichzeitig steigen die Zinsen und Kredite werden teurer, zum Beispiel Immobilienkredite. Wenn diese auslaufen, müssen Betroffene jetzt mit hohen Zinsen für die Anschlussfinanzierung rechnen. Ein Ausweichen in den teuren Dispokredit kann dann schnell zu einer Überschuldung führen. Diese Entwicklung trifft gerade Menschen mit einem niedrigen Einkommen. Sie machen sich Sorgen, wie sie die Zukunft bewältigen können.“
Vor diesem Hintergrund ist nach Angaben der Koordinierungsstelle Schuldnerberatung die Zahl der Ratsuchenden in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen. Dabei geht es sehr oft um Krisenintervention. Hier steht zunächst die kurzfristige Existenzsicherung im Vordergrund.
Schuldnerberatungen helfen
Das bedeutet, es werden Pfändungsschutzkonten eingerichtet, Sozialleistungen beantragt und versucht, Energiesperren zu vermeiden. Auch wenn es angesichts der hohen Nachfrage in einzelnen Beratungsstellen zu Wartezeiten kommen kann, rät die Koordinierungsstelle dringend, im Fall einer Überschuldung die Angebote der Schuldnerberatung in Anspruch zu nehmen.