Armutsrisiko

Diakonie lädt zur Aktionswoche Schuldnerberatung

Energiekrise und hohe Kreditzinsen: Viele Menschen drohen sich zu verschulden. Die Beratungsstellen der Diakonie sagen, welche Auswege es gibt.
Energiekrise und hohe Kreditzinsen: Viele Menschen drohen sich zu verschulden. Die Beratungsstellen der Diakonie sagen, welche Auswege es gibt. © Karl-Hendrik Tittel, iStockphoto

09. Juni 2023

Die Lebensmittel- und Energiekosten sind hoch, dazu steigen Kreditzinsen. Für viele ist das Risiko, in die Überschuldung zu rutschen, höher geworden. Die Schuldnerberatungsstellen machen mit einer Aktionswoche auf dieses Problem aufmerksam und erklären, welche Hilfen es gibt. Los geht es am 12. Juni.

Unter dem Motto „Was können wir uns noch leisten? Überschuldungsrisiko Inflation“ möchte die Diakonie Schleswig-Holstein über Angebote der Schuldnerberatung informiert werden.

Wissenswertes zu Online-Bezahlsystemen

Bis zum 16. Juni führen Beratungsstellen im ganzem Land Veranstaltungen und Angebote durch. Dazu gehören telefonische Feierabend-Hotlines, Informations- und Präventionsveranstaltungen und ein Online-Vortrag zum Thema „Bezahlsysteme im Internet - Was Sie über Paypal, Klarna und Co. wissen sollten.“ 

„Auch wenn die Inflationsrate in den vergangenen Monaten etwas gefallen ist, sind Lebensmittel, Mieten und Energie immer noch wesentlich teurer als zu Beginn des vergangenen Jahres“, sagt Sibylle Schwenk, Leiterin der Koordinierungsstelle Schuldnerberatung in Schleswig-Holstein.

Achtung: Teurer Dispokredit

„Gleichzeitig steigen die Zinsen und Kredite werden teurer, zum Beispiel Immobilienkredite. Wenn diese auslaufen, müssen Betroffene jetzt mit hohen Zinsen für die Anschlussfinanzierung rechnen. Ein Ausweichen in den teuren Dispokredit kann dann schnell zu einer Überschuldung führen. Diese Entwicklung trifft gerade Menschen mit einem niedrigen Einkommen. Sie machen sich Sorgen, wie sie die Zukunft bewältigen können.“

Vor diesem Hintergrund ist nach Angaben der Koordinierungsstelle Schuldnerberatung die Zahl der Ratsuchenden in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen. Dabei geht es sehr oft um Krisenintervention. Hier steht zunächst die kurzfristige Existenzsicherung im Vordergrund.

Schuldnerberatungen helfen

Das bedeutet, es werden Pfändungsschutzkonten eingerichtet, Sozialleistungen beantragt und versucht, Energiesperren zu vermeiden. Auch wenn es angesichts der hohen Nachfrage in einzelnen Beratungsstellen zu Wartezeiten kommen kann, rät die Koordinierungsstelle dringend, im Fall einer Überschuldung die Angebote der Schuldnerberatung in Anspruch zu nehmen.

Hintergrund

In Schleswig-Holstein gibt es insgesamt 36 anerkannte und öffentlich geförderte Schuldnerberatungsstellen. Sie helfen Betroffenen, ihre Schulden zu regulieren. Darüber hinaus werden die persönlichen, familiären und sozialen Lebensumstände in den Blick genommen.

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