Heiliggeistkirche in Flensburg

"Dom zu Südschleswig" ist seit 25 Jahren in dänischem Besitz

In der Heiliggeistkirche in Flensburg feiern dänische und deutsche Geistliche zusammen Gottesdienst. Das Bild stammt aus dem Jahr 2018. Bis heute steht die Kirche für die Versöhnung in der Grenzregion.
In der Heiliggeistkirche in Flensburg feiern dänische und deutsche Geistliche zusammen Gottesdienst. Das Bild stammt aus dem Jahr 2018. Bis heute steht die Kirche für die Versöhnung in der Grenzregion. © Antje Wendt/Nordkirche

24. August 2022

Vor 25 Jahren ging die Heiliggeistkirche in Flensburg in das Eigentum der dänischen Kirche in Südschleswig über. Bischof Magaard sieht darin einen bedeutenden "Schritt auf dem Weg der Versöhnung" in der Grenzregion.

Am 24. August 1997 wechselte die Heiliggeistkirche in Flensburg von der Nordelbischen Kirche in den Besitz der dänischen Kirche in Südschleswig. Bereits in den Jahrzehnten zuvor hatte die dänische Gemeinde das Kirchengebäude in der Flensburger Innenstadt für ihre Gottesdienste genutzt, Bemühungen, es zu übernehmen, waren bislang aber gescheitert.

Ein heilsamer Schritt

Gothart Magaard, Bischof im Sprengel Schleswig und Holstein der Nordkirch sagt anlässlich des Jubiläums: „Für den Prozess der Versöhnung und des Zusammenwirkens der Kirchen in der Grenzregion stellte sich der damalige Schritt als besonders heilsam und förderlich heraus. Ganz maßgeblich war seinerzeit Bischof Hans Christian Knuth an dieser Entwicklung beteiligte. Er war es auch, der die frohe Botschaft während eines Gottesdienstes in der Gottorfer Schlosskirche im Mai 1997 bekannt gab und damit große Freude hervorrief.“

„Heute pflegen die vier evangelisch-lutherischen Kirchen in der Grenzregion ein enges und freundschaftliches Miteinander und tragen somit auch zu einem friedlichen Zusammenleben über die Grenze hinweg bei“, ergänzte Magaard. 

Wichtiger Ort für dänische Gemeinde 

Auch Hasse Neldeberg Jørgensen, Propst der dänischen Kirche in Südschleswig, würdigt das Jubiläumund brachte seine große Dankbarkeit dafür zum Ausdruck: „Eigentlich hätte aus diesem Anlass ein Festgottesdienst stattfinden sollen, auch um zu markieren, dass seit nunmehr 70 Jahren einzig die dänische Gemeinde ihre Gottesdienste in der Heiliggeistkirche feiert“, so der Propst. 

Seit 1927 habe die dänische Gemeinde die Kirche geliehen. „Doch an diesem besonderen Tag im Jahre 1997 änderten sich die Eigentumsverhältnisse sowie der Status der Kirche markant“, sagte Hasse Neldeberg Jørgensen. Ein Ereignis, das sowohl dänische als auch deutsche Vertreter as Kirche, Politik und Verwaltung feierten. 

Predigten in dänischer Sprache

Die Heiliggeistkirche in Flensburg ist deshalb so besonders, weil in ihr seit Ende des 16. Jahrhunderts in dänischer Sprache gepredigt wird. Nach der Grenzfestlegung 1920 war sie in besonderer Weise Heimat für Christen der dänischen Volksgruppe, verblieb aber im Besitz der deutschen Kirchengemeinde.

Im Volksmund wird die Heiliggeistkirche gerne als „Dom zu Südschleswig” bezeichnet, denn hier werden neue Pastorinnen und Pastoren in ihr Amt eingeführt. Gleichzeitig ist es ein Empfangsraum für dänische Gäste bei besonderen Gelegenheiten.

Besuch der Königin

Im September 2019 hat die dänische Königin Margrethe an einem Festgottesdienst teilgenommen und im Juni 2021 besuchten Mitglieder des Kirchenausschusses des dänischen Parlaments, dem Folketing, sowie die Kirchenministerin das Gotteshaus.

Bei einem Friedensweg, der 100 Jahre nach Ende des 1. Weltkrieges von den dänischen und deutschen Kirchen gemeinsam begangen wurde, oder bei den Veranstaltungen anlässlich des Grenzjubiläums haben Angehörige der dänischen und deutschen Minderheit dort gemeinsam Gottesdienste gefeiert.

In erster Linie ist die Kirche jedoch der Rahmen für das gottesdienstliche Leben der hiesigen Kirchengemeinde und der Sammelpunkt für die besonderen Augenblicke im Leben – bei Taufe, Konfirmation, Trauung und Beerdigung.

 

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