Tradition

Drei neue Kinderbischöfe für Hamburg

Die neuen Kinderbischöfe Rike Sonnenberg (10, r.), Kira Hoffmann (10, l.) und Connor Slupkowski (11, M.) mit Hauptpastor Martin Vetter in der Hamburger Hauptkirche St. Nikolai.
Die neuen Kinderbischöfe Rike Sonnenberg (10, r.), Kira Hoffmann (10, l.) und Connor Slupkowski (11, M.) mit Hauptpastor Martin Vetter in der Hamburger Hauptkirche St. Nikolai. © epd-bild/Wallocha

06. Dezember 2019

Rike Sonnenberg (10), Kira Hoffmann (10) und Connor Slupkowski (11) - so heißen die drei neuen Kinderbischöfe für Hamburg. In einem feierlichen Gottesdienst in der Hauptkirche St. Nikolai wurden sie von Pastor Martin Vetter in ihr Amt eingeführt.

Dort erhielten sie auch ihre Bischofsabzeichen: Stab, Mitra, Ring, Mantel und ein Kreuz.

Freiheit in Glauben und Denken 

Die drei Kinderbischöfe kommen aus den fünften Klassen der evangelischen Wichern-Schule. Wie in jedem Jahr haben sie sich ein Thema überlegt: "Frei. Glauben. Denken." Für Kinder sei das Thema "Gedanken-, Gewissens- und Glaubensfreiheit" schwer zu verstehen, räumte Kinderbischöfin Rike in ihrer Predigt ein. Sie hätten in der Schule viel darüber gesprochen. Dadurch sei ihr deutlich geworden, wie wichtig es sei, für Freiheiten einzutreten. 

Selbstbestimmung statt Fremdbestimmung

Kinder müssten lernen, wie sie selbstbestimmt entscheiden können, betonte Kinderbischof Connor. Sie hätten ein Recht auf ein eigenes Leben. Connor: "Wenn man fremdbestimmt wird, dann kann es einem sehr schlechtgehen."

Besuch bei Bischöfin Fehrs

Die Kinderbischöfe wollen auch das Gespräch über Glaubensfreiheit suchen, kündigte Amtsschwester Kira an. "Warum muss Gott immer männlich sein? Was denken andere darüber?" Dazu sollen auch Menschen auf der Straße und die Besucher des Hamburger Bischofsempfangs befragt werden. Geplant ist auch ein Besuch bei ihrer erwachsenen "Amtsschwester" Kirsten Fehrs in der Hamburger Bischofskanzlei.

Sprachrohr für Kinder in Hamburg

Seit 1994 werden alljährlich Schüler der Wichern-Schule in der Hauptkirche St. Nikolai als Kinderbischöfe eingeführt. Sie wollen Sprachrohr für Kinder in der Metropole sein und setzen sich mit ihren Klassenkameraden für bessere Lebensbedingungen und die Rechte von Kindern ein. Die Tradition der Hamburger Kinderbischöfe geht auf einen mittelalterlichen Brauch zurück, der in ganz Europa verbreitet war. Die ersten Kinderbischöfe gab es im 4. Jahrhundert bereits in Alexandria in Ägypten.

 

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