Testphase vereinbart

Flughafen zieht Anzeigen gegen Pfandsammler zurück

Komponist Stephan Pfeiffer spielt Kirchentagspräsident Gerhard Robbers (rechts) ein Stück aus der Bonhoeffer-Oper vor (Archiv).
Komponist Stephan Pfeiffer spielt Kirchentagspräsident Gerhard Robbers (rechts) ein Stück aus der Bonhoeffer-Oper vor (Archiv).© epd-bild / Stephan Wallocha
Pfandflaschen dürfen auf dem Flughafen wieder gesammelt werden – auch in großen Mengen
Pfandflaschen dürfen auf dem Flughafen wieder gesammelt werden – auch in großen Mengen© Norbert Neetz /epd

06. Februar 2015 von Timo Teggatz

Hamburg. Kommando zurück: Der Hamburger Flughafen hat Anzeigen gegen Pfandsammler zurückgenommen. Drei Monate lang wollen Sammler und Flughafen-Verantwortliche nun schauen, ob sie eine dauerhafte Lösung finden.

Der Hamburger Flughafen hat seine Anzeigen gegen Pfandsammler zurückgezogen und das Sammeln von leeren Flaschen vorerst wieder erlaubt. Vereinbart worden sei mit "Hamburg Airport" eine dreimonatige Testphase, in der an geeigneten Stellen Pfandringe oder Pfandregale aufgestellt werden, teilte die "Hinz&Kunzt"-Redaktion mit. Damit soll vermieden werden, dass in den Mülleimern nach Pfandflaschen gesucht wird. Einer entsprechenden Online-Petition des Straßenmagazins "Hinz&Kunzt" hatten sich innerhalb von drei Tagen 57.000 Menschen angeschlossen.

Der Hamburger Flughafen hatte im vergangenen Jahr 97 Strafanzeigen gegen Flaschensammler gestellt. Die Erleichterung über die Rücknahme der Anzeigen sei groß, sagte "Hinz&Kunzt"-Sozialarbeiter Stephan Karrenbauer. "Pfand sammeln ist für viele neben Betteln die einzige Möglichkeit, sich über Wasser zu halten." Die vielen Unterschriften hätten sicherlich dazu geführt, so schnell eine vorübergehende Lösung zu finden.

Eigene Lösung für Sicherheitsbereich

Vereinbart wurde auch, dass für den Bereich vor der zentralen Sicherheitskontrolle eine eigene Lösung gefunden wird, die Sicherheitsaspekte berücksichtigt und reibungslose Abläufe möglich macht. Im übrigen müssen sich die Flaschensammler an die allgemeine Hausordnung halten. "Hinz&Kunzt" und der Flughafen werden die Testphase aktiv begleiten. Nach Abschluss der drei Monate sollen die Erkenntnisse ausgewertet und eine langfristige Lösung vereinbart werden.

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