Umweltschutz

Friedhöfe helfen beim Erhalt der Artenvielfalt

Dorothea Tilge, Imkerin und Kirchengemeinderätin (links) und Friedhofswartin Dörte Rausch zeigen das Bienenvolk des Kuddewörder Friedhofs. Es wurde dort in diesem Sommer angesiedelt.
Dorothea Tilge, Imkerin und Kirchengemeinderätin (links) und Friedhofswartin Dörte Rausch zeigen das Bienenvolk des Kuddewörder Friedhofs. Es wurde dort in diesem Sommer angesiedelt. © Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg

12. Oktober 2021

Streuobstwiesen, Bienenvölker, Plastikverbot: Die Friedhöfe im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg sind nicht nur Orte der Ruhe, sondern auch der Nachhaltigkeit. Viele sind inzwischen so gestaltet, dass sie die Artenvielfalt fördern.

Eine der Gemeinden, die sich in diesem Bereich besonders engagieren, ist St. Andreas in Kuddewörde. Dort ist vor kurzem sogar ein Bienenvolk auf dem Friedhof angesiedelt worden.

Oase für Mensch und Tier

Imkerin Dorothea Tilge und Friedhofswartin Dörte Rausch sind ein eingespieltes Team. Wenn es um die Grabflächen rund um die Gemeindekirche St. Andreas geht, dann haben sie unzählig viele Ideen, "wie unsere kleine Oase für Mensch und Tier" noch schöner, noch umweltfreundlicher werden kann.

Der Friedhof, idyllisch am Rande eines Naturschutzgebietes gelegen, ist mitnichten nur ein Ort der Trauer. "Es kommen auch viele Menschen her, um die Natur, die Stimmung, die Ruhe und den Ausblick zu genießen", sagt Dörte Rausch.

Doch nicht nur bei den Kuddewördern ist der Ort beliebt: "Als Kirchengemeinde haben wir in den vergangenen Jahren viel in den Umweltschutz investiert – das zahlt sich mehr und mehr aus", erläutert Imkerin Dorothea Tilge, zugleich Kirchengemeinderätin. So wurde eine Streuobstwiese angelegt, bienenfreundliche Setzlinge und Schmetterlingssträucher gepflanzt.

Sonnenblumen statt Stiefmütterchen

"Wir leisten überdies viel Aufklärungsarbeit, wenn es um die Bepflanzung der Grabstätten geht", sagt Friedhofswartin Dörte Rausch. Tatsächlich ist nicht alles, was blüht, auch automatisch gut für Bienen und andere Insekten. So manche klassische Grab- oder Gartenpflanze mögen diese nämlich gar nicht: "Das beginnt bei Tulpen und Zuchtrosen, erstreckt sich über Forsythien und Lebensbäume und endet bei Stiefmütterchen und Geranien", zählt Dorothea Tilge auf.

Die Bewahrung der Schöpfung ist den beiden wichtig – und trägt in Kuddewörde sichtbar Früchte. Ein Blick auf viele Gräber und den Friedhof, wo Sonnenblumen, ungefüllte Rosen und Astern, Malven oder Beerensträucher wachsen, beweist dies eindrucksvoll.

Thementag geplant

Seit einigen Wochen beheimatet der Friedhof im Billetal sogar ein eigenes Bienenvolk. Mitten auf dem Friedhof hat die Imkerin einen kleinen Schaukasten aufgestellt, bei dem die Besucher des Friedhofs den Insekten durch eine Glasscheibe bei der Arbeit zuschauen können. "In den nächsten Wochen muss ich das Bienenvolk zwar erstmal ins Winterquartier bringen, im Frühjahr geht es aber weiter", kündigt Dorothea Tilge an. Sie und Friedhofswartin Dörte Rausch haben bereits jetzt Ideen für weitere Aktionen – planen einen Thementag im Frühling und Projekte mit Kindern.

Ein Beispiel von vielen, auf das Bernd K. Jacob als Friedhofsbeauftragter des Kirchenkreises stolz ist. "Es gibt eine Reihe weiterer Friedhöfe, die ungenutzte Flächen mit eigenen Saatmischungen bunt erblühen lassen", sagt er. In den Kirchengemeinden gebe es ein hohes Bewusstsein, wie elementar die Erinnerungsgärten für die Pflanzen- und Tierwelt mitten in Orten und Städten sind.

"Es werden Totholzhecken als Zufluchtsort und Brutraum für kleine Nager und Vögel angelegt. In neuen Grabanlagen achten die Gärtner und Gärtnerinnen auf eine blühende Vielfalt – Sommerstauden als Nahrung für Insekten, abwechslungsreiche Licht- und Schattenbereiche, Wasserstellen für Vögel, Bienen und Hummeln", führt der Friedhofsbeauftragte exemplarisch auf.

Garten des Lebens

Trauerfloristik mit Plastik oder anderen nicht verrottbaren Werkstoffen sind ebenso tabu wie Grabsteine, die mit Kinderarbeit produziert wurden. Natursteine, Holz, geschmiedetes oder gegossenes Metall sind vielerorts Trumpf. Jacob bringt das Bestreben vieler Kirchengemeinden auf den Punkt: "Der Friedhof ist ein Garten des Lebens, in dem sich die Vielfalt von Gottes Schöpfung und christlicher Verantwortung für die Umwelt zeigt."

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