Musik-Festival

Frischer Wind in historischen Orgeln

Ein Blick ins Innere: die Runge-Orgel von 1878 in Döbbersen
Ein Blick ins Innere: die Runge-Orgel von 1878 in Döbbersen© Heiko Preller

07. Januar 2019 von Nicole Kiesewetter

Ein neues Musik-Fest will die historischen Orgeln in den Dörfern und Kleinstädten Mecklenburg-Vorpommerns bekannter machen. Im Mai geht es los - zunächst in Mecklenburg.

Es ist bereits ein paar Jahre her, dass Helga Trölenberg auf die Idee kam, Orgelspiele zu organisieren. Sie sei mit ihrer Tochter, die als 13-Jährige Orgelspielen lernen wollte, durch die Dorfkirchen Mecklenburgs gezogen, weil die Tochter üben und bei Gottesdiensten spielen wollte. "Eine Orgel schöner als die andere. Warum gibt es in so vielen der kleinen Kirchen eigentlich nie ein Konzert?" habe sie gedacht.

Für ihr Projekt konnte sie den Lübecker Orgelprofessor Franz Danksagmüller begeistern, der die künstlerische Leitung übernahm. Außerdem ist Friedrich Drese, Orgelsachverständiger in der Nordkirche und Leiter des Mecklenburgischen Orgelmuseums in Malchow, im Boot. "Er ist der Meister der Orte und Orgeln, er weiß, wo die Schlüssel liegen," sagt Helga Trölenberg.

Weltweit einmalige historische Orgellandschaft

"Mecklenburg-Vorpommern besitzt mit seinen rund 1.000 Orgeln ein äußerst wertvolles Kulturgut", sagt Friedrich Drese. Anhand dieser Instrumente sei ein lückenloser Gang durch die Geschichte von 1600 bis heute möglich. Allein 820 romantische Orgeln sind zwischen 1800 und 1918 gebaut worden. Viele dieser Instrumente wurden in den vergangenen zwei Jahrzehnten mit hohem Aufwand restauriert.

1© Heiko Preller

Es sei kaum bekannt, dass MV damit eine der interessantesten Kultur- und Musiklandschaften Europas sei, weiß Drese. "Vermutlich verfügt Mecklenburg-Vorpommern sogar über eine weltweit einmalige historische Orgellandschaft mit Schwerpunkt romantische Orgeln." Den "Wind in der Orgel erlebbar zu machen", ist das Anliegen der Initiatoren. Deshalb heiße der neue Trägerverein auch "Windladen e.V.".

"Manche wissen gar nicht, was sie für ein Schmuckstück in ihrer Kirche haben."

Mit ihrem Format wollen sich die Orgelspiele MV bewusst von den etablierten Festivals in Mecklenburg-Vorpommern abgrenzen, verrät Diplom-Psychologin und Unternehmensberaterin Helga Trölenberg. "Keines dieser Festivals hat ausschließlich historische Orgeln im Fokus.", sagt sie. "Wir gehen gerne auch dorthin, wo die anderen nicht hingehen." Weil es im Sommer schon so viele Konzerte gibt, hat sie die drei letzten Wochenenden im Mai gewählt.

1© Heiko Preller

Wochenendvergnügen

So wird es die ersten Orgelspiele MV an drei Wochenenden vom 16. Mai bis zum 2. Juni zwischen Zarrentin und Neustrelitz geben. Der Auftakt ist immer am Donnerstagabend, den Schlusspunkt bildet ein musikalischer Gottesdienst am Sonntag. "Man könnte sagen, wir wollen die klanglichen Schatztruhen des Landes öffnen", wirbt Helga Trölenberg. Angesprochen werden Touristen und Einheimische. "Manche wissen nämlich gar nicht, was sie für ein Schmuckstück in ihrer Kirche haben."

Die Eckdaten

Mit 15 Konzerten und musikalischen Gottesdiensten starten die Orgelspiele am 16. Mai 2019 in Wittenburg in ihre erste Saison. Das Spektrum reicht von Stummfilm in Zarrentin über Musik des frühen Barocks in Ruchow bis hin zu großen Choralfantasien für Orgel in Neustrelitz. Das Abschlusskonzert findet am 2. Juni in Brüel statt. Noch im Januar werden die genauen Konzert-Termine auf der Internetseite www.orgelspiele.de nachzulesen sein.

2020, so die Idee, sollen die Orgelspiele dann auch in Vorpommern stattfinden.

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